Google kündigt Ende von Gaming-Plattform Stadia an

Posted on: 30/09/2022, 10:51h. 

Last updated on: 30/09/2022, 10:51h.

Google Stadia sollte den Gaming-Markt revolutionieren. Dies war der Plan, als die Streaming-Plattform im März 2019 auf der Game Developers Conference (GDC) in San Franzisko, USA, präsentiert wurde. Doch das Cloud-Gaming-Angebot scheint gescheitert. Der Internet-Gigant kündigte am Donnerstag in einem Blogbeitrag [Seite auf Englisch] das Ende von Google Stadia an.

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Die Google Stadia Gaming-Dienste werden eingestellt. (Bild: Google Stadia)

Damit bestätigte Google, was sich bereits vor einiger Zeit abzeichnete. Grund für diese Entscheidung sei der fehlende Zuspruch der Nutzer gewesen. Das Angebot sei von der Gaming-Community nicht so angenommen worden, wie es die Entwickler erwartet hätten, so Google.

Die Stadia-Server sollen am 18. Januar 2023 abgeschaltet werden. Dann könnten auch die dort erworbenen Spieletitel nicht mehr gespielt werden. Die Nutzer würden jedoch ihr Geld für Spiele und Hardware erstattet bekommen, erklärte Google-Manager Phil Harrison.

Google Stadia: Große Ambitionen verfehlt

In der Ankündigung der Streaming-Plattform versprach Google, das Spielen überall und auf allen Endgeräten zu ermöglichen. Zudem habe Stadia völlig neue Spielerfahrungen eröffnen wollen.

Dafür wurden sogar die eigenen Studios „Stadia Games and Entertainment“ eröffnet und hochkarätige Entwickler akquiriert, unter anderem Assassin’s Creed-Developer Jade Raymond und Shannon Studstill, der den Titel God of War entwickelt hat.

Doch die Studios in Los Angeles und Montreal mussten bereits nach zwei Jahren schließen. In dieser Zeit wurde kein einziger neuer Titel veröffentlicht. Die Tech-Plattform Heise kommentierte diesbezüglich, Google hätte es klar gewesen sein müssen, dass die Entwicklung von Blockbuster-Titeln Jahre dauern könnte.

Weitere Gründe für den Misserfolg seien Heise zufolge fehlende Funktionen wie die YouTube-Integration sowie ein mangelndes Spielangebot. Zudem sei die Nutzung von Stadia schlichtweg zu teuer gewesen. Neben einem monatlichen Abo von 9,99 Euro mussten die Gamer die Spiele separat erwerben.

Die Stadia-Technologieplattform solle jedoch nicht auf dem Google Cemetary [Seite auf Englisch] landen. Harrison kommentierte:

Die zugrundeliegende Technologieplattform, die Stadia antreibt, hat sich im großen Maßstab bewährt und geht über das Spielen hinaus. Wir sehen klare Möglichkeiten, diese Technologie in anderen Bereichen von Google wie YouTube, Google Play und unseren Augmented Reality (AR)-Anstrengungen anzuwenden – und sie auch unseren Industriepartnern zur Verfügung zu stellen, was unserer Meinung nach der Zukunft des Gaming entspricht.

Google werde weiterhin dem Gaming verpflichtet bleiben und wolle auch künftig in neue Tools, Technologien und Plattformen investieren. Mit der Streaming-Technologie von Stadia werde Google auch künftig Einfluss auf die Gaming-Branche haben.