Balearen: Größere Spielhallen-Abstände auf Mallorca und Co. beschlossen
Posted on: 22/03/2023, 09:47h.
Last updated on: 22/03/2023, 10:04h.
In Spanien arbeitet die Zentralregierung in Madrid weiter an einer Verschärfung des Glücksspielgesetzes. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Gesetzeslage im ganzen Land. Nun hat das Parlament der autonomen Region der Balearen eine Erhöhung der Mindestabstände zwischen Spielhallen festgelegt.
Die neue, am Dienstag beschlossene Verordnung sieht demnach vor, dass der Mindestabstand zwischen Spielhallen und Bildungs- und Sozialeinrichtungen sowie Kindergärten 250 Meter betragen muss. In der Inselhauptstadt Palma de Mallorca wurde dieser sogar auf 500 Meter erweitert.
Besserer Spielerschutz
Wichtigstes Ziel des Gesetzes ist den parlamentarischen Initiatoren zufolge ein besserer Schutz gefährdeter Gruppen. Zugleich solle auf diese Art das erhebliche Wachstum der Spielhallen und anderer Glücksspiel-Einrichtungen auf den Balearen gestoppt werden.
Parlamentsvizepräsident Juan Pedro Yllanes betonte in einer Stellungnahme:
Von Beginn der Legislaturperiode an haben wir als Regierung eine klare Botschaft vermittelt: Wir wollen nicht, dass unsere Inseln ein “Billig-Las Vegas” oder das Macau Südeuropas werden.
Wie ernst die Lage sei, zeige sich an der hohen Anzahl von Problemspielern auf den Balearen. So gebe es über 2.400 Familien, in denen sich mindestens ein Mitglied für den Zugang zu Spielhallen gesperrt habe.
Verringerung der Spielhallen auf Mallorca
Durch die neue Abstandsverordnung werde eine signifikante Reduzierung der Spielhallen auf Mallorca und den Nachbarinseln erreicht. So solle das neue Glücksspielgesetz bewirken, die Anzahl auf 75 Spielhallen je eine Million Einwohner zu senken. Derzeit liege dieser Wert bei 120 Spielhallen, was aus Sicht der Regierung deutlich zu hoch sei.
Beim Verbot der Glücksspiel-Werbung ging die Regierung der Balearen allerdings einen Sonderweg. So gibt es statt umfassender Werberestriktionen eine großzügigere Regelung. Künftig wird es demnach auch weiterhin Glücksspiel-Werbung an Flughäfen und in Hotels geben. Hinzukommt, dass die Werbung in Urlaubsorten nicht verboten wird.
Neben den größeren Abständen müssen die Betreiber der Spielhallen auf Mallorca, Ibiza und Menorca weitere Einschränkungen hinnehmen. So sind auffällige Werbeanzeigen an den Geschäften zu entfernen, während Warn- und Kontrollhinweise an Spielautomaten deutlicher sichtbar sein müssen.
Hinzukommt, dass die Öffnungszeiten der Spielhallen auf den Balearen vereinheitlicht werden sollen. Statt regionaler Regelungen werden künftig zentrale, kürzere Zeiten vorgegeben. Viel Zeit für deren Festlegung bleibt nicht, denn die Gesetzesänderung soll im Verlauf der kommenden Woche im Amtsblatt veröffentlicht werden.
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