Es ist offiziell: Großbritannien verbietet Nutzung von Kreditkarten beim Glücksspiel
Posted on: 14/01/2020, 10:45h.
Last updated on: 14/01/2020, 01:51h.
Großbritanniens Glücksspielaufsicht, die UK Gambling Commission (UKGC), hat am Dienstag ein Nutzungsverbot für Kreditkarten beim Glücksspiel bekanntgegeben. Es soll ab 14. April 2020 in Kraft treten und folgt einer mehrmonatigen Studie über die Auswirkungen von Kreditkartentransaktionen, die im November 2019 von der Kommission abgeschlossen wurde.
Bereits gestern hatten britische Medien darüber berichtet, dass ein entsprechendes Verbot, welches Spieler vor hohen Kreditkartenschulden schützen soll, in den Startlöchern stände.
Unklar blieb bislang allerdings, welche Tragweite die Maßnahme haben würde. Experten gingen davon aus, dass voraussichtlich nur die Kreditkartennutzung in Online Casinos einer Beschränkung unterliegen werde.
Wie der britische Glücksspielregulator (Link auf Englisch) heute mitteilte, beziehe sich das Verbot jedoch nicht allein auf Online-Glücksspielangebote, sondern auf alle Glücksspielprodukte mit Ausnahme von landbasierten Lotterien.
So nutzen die Briten ihre Kreditkarten zum Zocken
Laut UKGC spielten bis zu 10,5 Millionen Briten in Online Casinos. 800.000 Kunden nutzten zur Einzahlung Kreditkarten. 22 % der Kreditkartennutzer werden von der Behörde als Problemspieler klassifiziert.
UK Gambling Commission wertet Verbot als Erfolg
UKGC-Boss Neil McArthur wertet das Kreditkartenverbot als Erfolg für den Verbraucherschutz. In einer aktuellen Pressemitteilung heißt es:
„Das Spielen mit Kreditkarten kann zu erheblichen finanziellen Schäden führen. Das heute angekündigte Verbot soll das Risiko minimieren, dass Verbraucher durch das Spielen mit Geld, das sie nicht haben, Schaden erleiden.“
Dass das Verbot zu Unbequemlichkeiten für Nutzer führen könne, nehme die UKGC in Kauf. Dennoch wolle man es in Zukunft auf „unbeabsichtigte Gegebenheiten“ prüfen, um die Auswirkungen auf die Verbraucher zu kontrollieren.
Wie sich das Kreditkartenverbot auf das Geschäft der Glücksspielbetreiber auswirken wird, dürfte sich spätestens ab dem zweiten Quartal 2020 zeigen.
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