Großbritannien: Fraktionsübergreifende Glücksspiel-Gruppe aufgelöst
Posted on: 19/05/2023, 11:04h.
Last updated on: 19/05/2023, 11:08h.
Die britische Parliamentary All-Party Betting & Gaming Group (APPG) ist in dieser Woche aufgelöst worden. Seit dem Jahr 2015 hatte die parteiunabhängige Glücksspiel-Gruppe an der Gestaltung des Glücksspiel-Sektors und der Glücksspiel-Regulierung im Land mitgewirkt.
Wie APPG-Sekretär Steve Donoughue auf LinkedIn mitteilte, hätten sich die an der Gruppe beteiligten Parlamentarier nun jedoch für die Einstellung der Aktivitäten entschieden. Donoughue betonte zugleich, dass das Glücksspiel weiter ein wichtiges Thema der Politik bleibe. Er erklärte:
Mit der Veröffentlichung der Glücksspiel-Überprüfung durch die Regierung und die von ihr eingeleiteten Konsultationen zu verschiedenen Aspekten der Umsetzung bleibt das Glücksspiel sowohl ein wichtiges politisches Thema als auch ein wichtiger Teil der britischen Wirtschaft. Die Gruppe ist sehr dankbar für das jahrelange Engagement der Vertreter des Sektors und der mit ihm verbundenen Branchen.
Weiteres Engagement für die Glücksspiel-Branche von Großbritannien geplant
Einzelne Mitglieder der Gruppe würden sich Donoughue zufolge jedoch weiterhin mit den Belangen der Glücksspiel-Branche befassen. Statt einer parlamentarischen Gruppe sei für dieses Engagement nun jedoch ein informelles Netzwerk geplant.
Die Entscheidung, die parlamentarische Glücksspiel-Gruppe aufzulösen, fiel nach Veröffentlichung des Glücksspiel-Whitepapers der britischen Regierung. Lang erwartet, leitete das Whitepaper zwar noch nicht direkt die neue Glücksspiel-Regulierung in Großbritannien ein, verschaffte aber zumindest Klarheit dahingehend, welche konkreten Maßnahmen die britische Regierung für die Regulierung des Glücksspiels vorsieht.
Wie die endgültige gesetzliche Ausgestaltung aussehen wird, hängt nun jedoch noch von den Konsultationen ab, die Glücksspiel-Minister Stuart Andrew zufolge bis zum Jahr 2024 abgeschlossen sein sollen. Damit könnten die neuen Glücksspiel-Gesetze in Großbritannien im nächsten Jahr langsam Form annehmen.
Außerhalb der parlamentarischen Struktur der Gruppe soll es künftig informelle Treffen und Diskussionen rund um das Thema Glücksspiel geben. Wie intensiv diese Aktivitäten ausfallen werden, wird sicherlich auch davon abkommen, zu welchen Ergebnissen die Konsultationen zum Whitepaper kommen.
In der Vergangenheit hatte sich APPG-Sekretär Donoughue beispielsweise immer wieder dafür eingesetzt, dass das Glücksspiel im Land nicht überreguliert werde. So hatte er sich gegen zu strenge Einsatzlimits ausgesprochen. Zudem hatte er davor gewarnt, dass zu scharfe Beschränkungen der Branche dazu führen könnten, dass Spieler ins illegale Glücksspiel abwandern, wo überhaupt kein Spielerschutz gewährleistet sei.
Ob die Glücksspiel-Regulierung in Großbritannien künftig das Gleichgewicht zwischen einem attraktiven Markt und dem Spielerschutz ermöglichen wird, wird sich allerdings erst zeigen, wenn die neuen Glücksspiel-Gesetze tatsächlich beschlossene Sache sein werden.
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