Steigende Lebenshaltungskosten: Britische Lotto-Verkäufe sinken
Posted on: 29/06/2022, 12:19h.
Last updated on: 29/06/2022, 12:46h.
In Großbritannien hat die Inflation ein 40-Jahres-Hoch erreicht. Im Zuge der rasant steigenden Lebenshaltungskosten schränken viele Briten ihre Ausgaben für Lotto-Produkte ein. Dies meldete Lotterie-Betreiber Camelot bei der Präsentation seiner Geschäftszahlen am Dienstag.
Die Zurückhaltung der Spieler beim Kauf der Lotto-Produkte erscheint angesichts der erst zum zweiten Mal in der Camelot-Geschichte durchbrochenen Umsatzgrenze von 8 Mrd. GBP für das Geschäftsjahr 2021/22 widersprüchlich. Jedoch betonte der Lotto-Anbieter den merklichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr.
Verkäufe der Rubbellose sinken stark
In diesem habe die National Lottery in Großbritannien insgesamt Einnahmen in Höhe von 8,3 Mrd. GBP und damit rund 3 % mehr generiert. Besonders betroffen von dem Rückgang sei der Bereich der Rubbellose, so Camelot. Die Verkäufe der Sofortgewinnspiele hätten ein Minus von 240 Mio. GBP und damit gut 7 % zu verzeichnen.
Im vergangenen Jahr hätten Rubbellose noch einen Höhenflug erlebt. Dieser sei nun vorbei. Als Begründung gibt Camelot an:
Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass nach Aufhebung der Covid-Beschränkungen ein größerer Wettbewerb um die Aufmerksamkeit und die Ausgaben der Menschen herrschte, gefolgt von einer wachsenden wirtschaftlichen Unsicherheit in der zweiten Jahreshälfte.
Die Spieler hätten angesichts der galoppierenden Inflation die „Gürtel enger geschnallt“, so Camelot-CEO Nigel Railton. Darüber hinaus hätten die 2021 geltenden Corona-Restriktionen zu einer schwächeren Entwicklung in den terrestrischen Annahmestellen geführt. Trotzdem steuerten die Sofortgewinnspiele mit 3,4 Mrd. GBP noch immer gut 40 % zum Gesamtergebnis der National Lottery bei.
Klassische Lotto-Produkte verlieren leicht
Der Löwenanteil entfalle noch immer auf klassische Lotto-Ziehungen. Mit diesen seien im letzten Geschäftsjahr 4,6 Mrd. GBP eingenommen worden. Damit habe dieser Bereich nur einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen gehabt.
Das laut Camelot noch immer sehr gute Ergebnis spiegele sich auch in den Abgaben für gute Zwecke wider. So seien für soziale, Kultur- und Sport-Organisationen 1,9 Mrd. GBP bereitgestellt worden. Dies entspreche laut Camelot dem zweitbesten Ergebnis aller Zeiten.
Die leicht gesunkenen Umsätze bei den Verlosungen hätten dabei weniger mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu tun. Stattdessen sei die niedrigere Anzahl von hohen Jackpots ein wichtiger Grund für niedrigere Losverkäufe.
Demnach habe die Lotterie EuroMillions im vergangenen Geschäftsjahr 15 Jackpots im Wert von je über 100 Mio. ausgespielt. Im Vorjahreszeitraum habe diese Anzahl noch bei 22 gelegen. Weniger Millionenjackpots führten stets zu einer sinkenden Spielfreude, bilanziert Camelot.
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