Großbritannien: Stopp der Bonitätsprüfungen gefordert
Posted on: 25/04/2024, 09:54h.
Last updated on: 25/04/2024, 09:54h.
Bis zum Sommer plant die Regierung von Großbritannien die Umsetzung neuer Glücksspielregularien. Zu den am meisten diskutierten Maßnahmen gehören die geplanten Bonitätsprüfungen. Kritiker aus den Kreisen der Politik haben die Regierung nun aufgefordert, ihre Pläne zur finanziellen Überprüfung der Spieler fallenzulassen.
In einem Brief, der der Zeitung Racing Post vorliegt, wendet sich unter anderem der Parlamentarier Nick Herbert an die Kulturministerin Lucy Frazer.
Bonitätsprüfungen als Gefahr für Spieler und Pferderennsport?
In ihrem Schreiben fordern die Unterzeichner die Regierung auf, die Bonitätsprüfungen „abzuschaffen“ oder zumindest den Pferderennsport hiervon auszunehmen.
Der nun veröffentlichte Brief ist nicht der erste Vorstoß von Befürwortern des Pferderennsports gegen die Bonitätsprüfungen. Eine entsprechende Petition, initiiert von dem CEO des britischen Jockey Clubs Nevin Truesdale, erreichte innerhalb von kurzer Zeit nach ihrem Start über 100.000 Unterschriften. Die Petition unterstreicht die Befürchtungen, derart starke Kontrollen der Spieler würden sich negativ auf die Branche und den Spielerschutz zugleich auswirken.
Eine Ausnahme des Pferderennsports und der Wetten auf diesen von der Maßnahme sehen die Unterzeichner als „gerechtfertigt“ an. Der Pferderennsport stelle nicht den bedeutendsten Teil des problematischen Glücksspiels dar. Zugleich wären die Auswirkungen der Bonitätsprüfungen gerade für die Pferderennsportbranche jedoch „katastrophal“.
Darüber hinaus würden sich der Argumentation zufolge die Bonitätsprüfungen negativ auf die Kanalisierung der Spieler in den legalen Wettmarkt auswirken. So heißt es in dem Schreiben:
Wir glauben nicht, dass die vorgeschlagenen höheren Schwellenwerte für Kontrollen das Problem lösen werden, da die meisten Einnahmen von wohlhabenden Spielern generiert werden, für welche große Verluste unerheblich sind, aber die weiter in den Schwarzmarkt getrieben werden, wenn sie mit zudringlichen Kontrollen konfrontiert werden.
Bei Veröffentlichung ihres Whitepapers [Seite auf Englisch] habe die Regierung der Pferderennsportbranche versprochen, diese werde nicht finanziell unter weiteren Maßnahmen leiden. Vielmehr sei in Sachen Finanzen über eine freiwillige Vereinbarung gesprochen worden.
Dahingehend habe es Vorschläge sowohl von Seiten der Regierung als auch vonseiten des Pferderennsports gegeben. Gleichwohl sei es noch zu keiner Einigung gekommen. Die Unterzeichner des Schreibens befürworten daher eine Erhöhung der steuerlichen Abgaben von derzeit 10 % auf 11,25 %.
Statt den in Großbritannien ausgesprochen beliebten Pferderennsport zu „unterlaufen“ sei es begrüßenswert, wenn die Regierung sich für eine Überprüfung der Bonitätsprüfungen und eine gleichzeitige Abgabenerhöhung entscheiden würde.
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