Frank­reich: Sport­wetten-Millionen­geschäft zu Olym­pischen Spielen

Posted on: 13/08/2024, 08:30h. 

Last updated on: 13/08/2024, 09:34h.

In Frankreich haben die Anbieter von Sportwetten bei den gerade beendeten Olympischen Spielen Umsätze in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe generiert. Der Autorité Nationale des Jeux (ANJ) zufolge setzten die Spieler rund 360 Mio. Euro auf die Wettbewerbe.

Eiffelturm, Olympische Ringe
Paris stand ganz im Zeichen der Spiele (Bild: Flickr/N. Michaud, CC BY-NC-ND 2.0)

Die Glücksspielbehörde gab ihre Sportwetten-Prognose bereits wenige Tage vor dem Ende der Olympischen Spiele ab. Sollte die optimistische Einschätzung zutreffen, würden sich die Wetteinsätze im Vergleich zu den vorherigen Spielen in Tokio annähernd verdreifachen.

Demnach hätten Tennis und Fußball zu den beliebtesten Sportarten gezählt. Bei den französischen Wettfans ebenfalls populär gewesen seien Rugby-, Handball- und Basketballspiele im Olympischen Turner gewesen. ANJ macht dafür das gute Abschneiden der französischen Teilnehmer verantwortlich.

Die Sportwetten-Einsätze zu den Olympischen Spielen erscheinen im Vergleich zur diesjährigen Fußball-EM niedrig. Laut ANJ wurden in diesem Jahr allein in Frankreich rund um das Fußball-Großereignis 650 Mio. Euro [Seite auf Französisch] bei den Wettanbietern platziert. Damit erreichte die Fußball-EM noch nicht einmal die Umsatzzahlen früherer Turniere. Als mögliche Gründe gibt die Glücksspielbehörde die unsichere wirtschaftliche Lage sowie die fußballerisch enttäuschende Performance der französischen Nationalmannschaft an.

Die Buchmacher hätten zu Paris 2024 kanalübergreifend gute Geschäfte gemacht. Demnach seien die Bruttospielerträge zu den Olympischen Spielen sowohl in den stationären Wettbüros des Betreibers Française des Jeux (FDJ) als auch bei Betreibern von Online-Sportwetten in die Höhe geschossen.

Wettrekord beim Schwimmen

Wie wichtig das Abschneiden der lokalen Akteure für den Erfolg von Sportwetten ist, zeigte sich auch bei diesen Olympischen Spielen. So gab es nach Behördenangaben dank Léon Marchand einen Rekord bei Wetten im Bereich Schwimmen.

Laut ANJ betrugen die Einsätze in den vergangenen drei Wochen dort 5,5 Mio. Euro. Dies erscheint zwar relativ niedrig, doch im Vergleich zu Tokio wurden die Beträge damit mehr als versechsfacht.

Mit Léon Marchand stieg ein zuvor bei vielen deutschen Sportfans relativ unbekannter Sportler zum absoluten Superstar der Olympischen Spiele auf. Der mehrfache Weltmeister schwamm unter den Anfeuerungsrufen Zehntausender im Becken von Paris zu vier Goldmedaillen. Darüber hinaus holte er eine Bronzemedaille und wurde damit zum erfolgreichsten Teilnehmer dieser Spiele.

Allein in der ersten Wettkampfwoche generierte der Schwimmer aus Toulouse 450.000 Wetten mit einem Gesamtwert von knapp 4 Mio. Euro. Damit entfielen knapp 75 % aller Wetten auf Schwimmen auf Marchand.

Wie gute Geschäfte sich mit Sportwetten zu Olympischen Spielen machen lassen, zeigt zudem eine weitere Zahl von ANJ. Demnach erwartet die Behörde, dass das Event weltweit ein Wettvolumen von annähernd 9 Mrd. Euro erzielen wird.