Gericht bestätigt 18 Jahre Haft für Ex-Suncity-Boss Alvin Chau
Posted on: 23/10/2023, 11:10h.
Last updated on: 23/10/2023, 11:10h.
Anfang des Jahres war Alvin Chau in Macau zu einer 18-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Ein Berufungsgericht bestätigte nun die langjährige Strafe. Darüber hinaus erhöhte es die Geldbuße, die der Mitgründer und Ex-Chef des inzwischen eingestellten Junket-Anbieters Suncity bezahlen muss.
Chau und einige seiner damaligen Mitangeklagten hatten zuvor Klage gegen das aus ihrer Sicht zu drastische Urteil eingereicht. Obwohl sie in einem Punkt recht bekamen, ist das Ergebnis jedoch zumindest für den ehemaligen Suncity-Boss zwiespältig.
Alvin Chau und acht weitere ehemalige Suncity Führungskräfte wurden von den Richtern vom Vorwurf des Betrugs freigesprochen. Damit wird ihnen eine milliardenschwere Geldstrafe erlassen. Im Januar 2023 waren sie wegen dieses Vorwurfes zur Zahlung von 8,76 Mrd. HKD (1,02 Mrd. Euro) verurteilt worden. Davon sollten gut 2 Mrd. HKD an geschädigte Casinos und die restlichen 6,5 Mrd. HKD an die Finanzkasse von Macau gehen.
In den Hauptpunkten der damaligen Anklage, dem Vorwurf der Bildung einer kriminellen Vereinigung, des Angebots von illegalem Glücksspiel sowie der schwerwiegenden Geldwäsche, blieb das Berufungsgericht allerdings beim alten Strafmaß. Da es keine Hinweise auf Fehler im Urteil der Richter gegen den Hauptangeklagten erkannte, bestätigte es die 18 Jahre Gefängnis für Alvin Chau.
Etwas glimpflicher davon kamen einige andere Mitglieder der ehemaligen Suncity-Führungsriege. Vier von ihnen müssen statt 15 Jahren nur eine Haftstrafe von 12 Jahren absitzen.
Geldwäsche-Geldstrafe vom Gericht verdreifacht
Darüber hinaus erhöhte das Gericht die für die übrigen Delikte anfallende Geldstrafe drastisch. Anstatt wir ursprünglich bestimmt, müssen Chau und seine Ex-Kollegen von Suncity nicht gut 8 Mrd. HKD, sondern die dreifache Summe bezahlen. Das Gericht legte aufgrund einer Neubewertung der unterschlagenen Geldsummen eine Strafe von 25 Mrd. HKD fest.
Suncity betrieb bis ins Jahr 2021 VIP-Räume in den Casinos von Macau. Daneben organisierte das Unternehmen unter Leitung von Alvin Chau Reisen für finanzkräftige Spieler aus China. Nach Ansicht der Richter wurden bei den Casino-Geschäften in Macau Geldsummen in Milliardenhöhe am Fiskus vorbei geschleust. Hinzukam der Vorwurf des illegalen Glücksspiels in den VIP-Bereichen und auf den Reisen.
Für Alvin Chau und die Suncity-Crew bleibt noch ein Hoffnungsschimmer auf Minderung des Strafmaßes. Nach Angaben des Berufungsgerichtes steht es den Angeklagten frei, eine letzte Berufung beim Court of Final Appeal von Macau einzulegen. Ob es dazu kommt, ist noch nicht bekannt.
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