Schweden: Regierung plant Erhöhung der Glücksspielsteuer
Posted on: 21/09/2023, 05:49h.
Last updated on: 22/09/2023, 09:31h.
In Schweden steht Unternehmen aus der Glücksspiel-Branche eine Steuererhöhung bevor. Die Regierung hat am Mittwoch bekanntgegeben, die Glücksspielsteuer von 18 % auf 22 % anheben zu wollen.
Sollte die Glücksspielsteuer in Schweden vom Parlament bestätigt werden, erwartet die Regierung jährliche Zusatzeinnahmen in dreistelliger Millionenhöhe. Demnach soll die Steuererhöhung zusätzliche 540 Mio. SEK (5,5 Mio. Euro) in die Staatskasse fließen lassen.
Zur Begründung der Steuererhöhung erklärte die schwedische Regierung:
Der aktuelle Steuersatz von 18 % gilt seit der Neuregulierung des schwedischen Glücksspiel-Marktes im Jahr 2019. Seitdem hat sich der Markt stabilisiert und die Kanalisierung hat deutlich zugenommen. Darüber hinaus wurden Maßnahmen ergriffen, um nicht lizenzierte Glücksspiele vom schwedischen Markt auszuschließen, die am 1. Juli 2023 in Kraft traten.
Eine Anhebung von 18 % auf 22 % sei angemessen. Damit könne die Finanzierung staatlicher Tätigkeiten gestärkt werden, ohne dass dies zu großen Auswirkungen auf die Glücksspiel-Unternehmen führe.
Kritik vom Glücksspielverband
Auf wenig Gegenliebe stoßen die Pläne der Regierung bei den Unternehmen aus der Glücksspiel-Branche. So äußerte der Verband der Online-Glücksspiel-Anbieter BOS bereits deutliche Kritik.
Dem BOS zufolge schwäche die Maßnahme die lizenzierten Unternehmen. Damit unterstütze sie indirekt den illegalen Schwarzmarkt. Dies laufe dem Ziel einer Kanalisierungsrate von 90 % in Schweden entgegen. Diese befinde sich auch ohne die Erhöhung am Tiefpunkt.
BOS-Generalsekretär Gustaf Hoffstedt kommentierte das Vorhaben in einer Presseerklärung [Seite auf Englisch]:
Die Ankündigung der Regierung ist zutiefst enttäuschend. Das gilt vor allem, weil sie zeigt, dass die Regierung nicht versteht oder sich nicht zu Herzen genommen hat, was für einen Markt sie regulieren soll. Noch weniger hat die Regierung verstanden, in welcher verletzlichen Lage sich dieser Markt befindet.
Laut Hoffstedt müsse die Regierung von den Plänen Abstand nehmen. Es bleibe noch ausreichend Zeit, um den Vorschlag zurückzuziehen. Andernfalls werde die Kanalisierung in Schweden weiter sinken, so die düstere Prognose des Verbands.
Ob die Glücksspielsteuer in Schweden tatsächlich erhöht wird, hängt nun von den Abgeordneten ab. Doch auch wenn diese der Erhöhung zustimmen, bleibt den Anbietern noch etwas Zeit. Der Steuersatz von 22 % soll erst ab dem 1. Juli kommenden Jahres in Kraft treten.
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