Holland Casino sucht Verbün­dete für Protest gegen Glücks­spiel­steuer

Posted on: 01/11/2024, 05:25h. 

Last updated on: 30/10/2024, 03:31h.

Der niederländische Glücksspielbetreiber Holland Casino sieht seine wirtschaftliche Zukunft durch die geplante Erhöhung der Glücksspielsteuer akut gefährdet. Aus diesem Grund sucht das Unternehmen Verbündete aus der Branche, um gemeinsam gegen die zusätzliche Belastung zu protestieren.

Holland Casino
Der Betreiber sieht sich durch die Steuer massiv gefährdet (Bild: Holland Casino)

Als mögliche Verbündete im Kampf gegen die Glücksspielsteuer hat Holland Casino die Gewerkschaften ausgemacht. An diese wandte sich der Casino-Betreiber mit einem Vorschlag für ein gemeinsames Vorgehen gegen die drohende Erhöhung.

Kampagne zum Schutz gefährdeter Arbeitsplätze

Als gemeinsames Interesse gelten dabei die gefährdeten Arbeitsplätze. So hat der Betreiber bereits verkürzte Arbeits- und Betriebszeiten in seinen Casinos in Amsterdam und Rotterdam angekündigt. Hinzukommt die Schließung der Spielstätte in Zandvoort zum Februar 2025.

Holland Casino-CEO Petra de Ruiter erklärte:

Für Holland Casino ist die Schließung unerlässlich, um eine nachhaltige Zukunft für das Unternehmen aufzubauen, in der wir weiterhin zu einem sicheren und verantwortungsvollen Spielklima beitragen können.

Die niederländische Gewerkschaft De Unie zeigte sich einer Kooperation gegenüber nicht abgeneigt. Ihre Bedingung ist jedoch, dass Holland Casino einen Sozialplan für seine Betriebe einführt.

So müsse Arbeitnehmern die Möglichkeit für einen geschützten vorzeitigen Ausstieg gegeben werden. Nach Angaben der Gewerkschaft sperre sich Holland Casino jedoch noch gegen entsprechende Zusagen. Solange dies nicht geklärt ist, dürfte es hinsichtlich des gemeinsamen Protestes zu keiner Einigung kommen.

Von der geplanten Glücksspielsteuer wäre längst nicht nur Holland Casino betroffen. Stattdessen plant die Regierung, die Steuer für alle Betreiber schrittweise anzuheben. Von den aktuellen 30,5 % auf die Bruttospielerträge soll der Steuersatz im kommenden Jahr auf 34,2 % steigen. Damit ist für die Betreiber von terrestrischem und Online-Glücksspiel jedoch noch nicht Schluss. Bis zum Jahr 2026 soll die Steuer auf 37,8 % angehoben werden. Spieler sollen hingegen profitieren. Die für sie aktuell noch fällige Steuer von 30,5 % auf Gewinne von über 449 Euro soll künftig entfallen.

Die Regierung sieht in der Steuererhöhung einen Teil der laufenden Reform des Gesetzes für Online-Glücksspiel. Als Ziel wurde dabei ausgegeben, den Schaden durch das Spiel im Land zu verringern.

Die durch die Steuer erzielten zusätzlichen Einnahmen sollen der Finanzierung von Präventions- und Behandlungsprogrammen dienen. Ob Holland Casino und seine möglichen Verbündeten im Kampf gegen die Glücksspielsteuer noch etwas bewirken können, dürfte sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.