Wettmanipulation: IBIA-Bericht verzeichnet Rückgang verdächtiger Spiele um 31 %
Posted on: 31/01/2020, 09:58h.
Last updated on: 31/01/2020, 09:58h.
Am Mittwoch veröffentlichte die International Betting Integrity Association (IBIA) ihren jährlichen Bericht zu verdächtigen Bewegungen auf dem Sportwettenmarkt. Für 2019 zieht die Organisation ein positives Fazit: Die Meldungen verdächtiger Wettgeschehen sei im Vergleich zum Vorjahr um knapp ein Drittel gesunken.
183 Meldungen im Jahr 2019
Der aktuelle jährliche Integritätsbericht (Seite auf Englisch) des Wettmarktanalysten IBIA listet 183 Meldungen verdächtiger Bewegungen auf dem Wettmarkt für das Jahr 2019 auf. Dies bedeutet einen Rückgang von 31 % im Vergleich zum Vorjahr, in dem noch 267 Fälle verzeichnet wurden.
Die International Betting Integrity Association (IBIA) mit Sitz in Brüssel versteht sich als Kontrollorgan zur Sicherung der Integrität des Sports. Unter ihrem Dach vereint sie unter anderem große Wettanbieter wie Ladbrokes und William Hill, deren Daten sie auf verdächtige Vorkommnisse analysiert. Liegt eine Warnmeldung vor, wird diese an die zuständigen Behörden weitergeleitet.
Nach wie vor führt der Tennissport die Liste der Fälle an, die die IBIA als verdächtig erkannt hat. Doch auch hier zeigt sich ein deutlicher Rückgang: Hatte der IBIA-Bericht für 2018 noch 178 verdächtige Spiele gemeldet, schlugen die Systeme 2019 bei 101 Begegnungen Alarm.
Khalid Ali, CEO der IBIA, zeigte sich erfreut über die sinkenden Zahlen:
Der Rückgang der Meldungen ist sehr zu begrüßen, zumal dies in erster Linie auf das verbesserte Maß der Integrität im ITF-Tennis zurückzuführen ist, die in den letzten Jahren einer besonderen Prüfung unterzogen wurde. Nichtsdestotrotz bleibt jedoch eine deutliche Bedrohung durch Kriminelle, die den Sport manipulieren wollen, um die Sportwettenbetreiber zu betrügen.
Verdachtsfälle auch in Deutschland
Mit ihrem Report decken die Korruptionswächter die Wettbewegungen legaler Anbieter für sportliche Begegnungen auf fünf Kontinenten ab. 87 der dokumentierten Fälle stammen aus Europa. Viermal schlugen die Detektoren auch bei Spielen in Deutschland an.
So listet der Report zwei verdächtige Begegnungen im deutschen Tennis und je eine im Fußball und Tischtennis auf.
Der Rückgang der Verdachtszahlen dürfte in unmittelbaren Zusammenhang mit dem allgemein gestiegenen Bewusstsein um die Gefahr der Wettmanipulation stehen. Eine Entwarnung scheint dennoch nicht angebracht: Die weltweit fortschreitende Legalisierung von Sportwetten dürfte auch potenziellen Betrügern neue Märkte erschließen.
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