Die International Betting Integrity Association meldet weniger Betrug bei Sportwetten
Posted on: 24/10/2019, 01:59h.
Last updated on: 24/10/2019, 01:59h.
Am Mittwoch hat die International Betting Integrity Association (IBIA) die Anzahl der Meldungen zu verdächtigen Sportwetten für das dritte Quartal 2019 veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass die 50 eingegangenen Warnungen 30 % unter denen des gleichen Quartals des Vorjahres liegen.
Europa mit 21 Meldungen und Asien mit 18 Meldungen lägen unverändert auf den ersten Plätzen. Die meisten Warnungen seien im Tennis und Fußball eingegangen, die gemeinsam 90 % der gemeldeten Fälle im dritten Quartal ausgemacht hätten. Doch gerade im Bereich Tennis seien 40 % weniger auffällige Transaktionen beobachtet worden als im gleichen Zeitraum 2018.
Die IBIA ist ein international agierender Verband von Sportwettenbetreibern, die Korruption in diesem Bereich bekämpfen möchte. Ihr Ziel ist der Schutz der Integrität des Sports und der Unternehmen. Dazu veröffentlicht sie vierteljährlich Berichte (Seite auf Englisch), in denen die auf ihrer Überwachungsplattform gemeldeten Aktivitäten zusammengestellt werden.
Im Vergleich zu 2018 weniger Warnmeldungen
Die gemeldeten Warnungen beträfen im dritten Quartal die Sportarten Tennis (30 Meldungen), Fußball (15 Meldungen), Basketball (2 Meldungen), Volleyball, Tischtennis und Pferderennen (jeweils eine Warnmeldung). Im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 sei die Anzahl der auffälligen Wetten konstant. Hier habe es außerdem Meldungen bei eSports, Billard und Eishockey gegeben, die in den letzten drei Monaten unauffällig geblieben seien.
Tennis mache seit einigen Jahren bei verdächtigen Sportwetten durchschnittlich einen Anteil von 65 % aus. So seien letztes Jahr 178 Warnmeldungen bei IBIA in dieser Sportart eingegangen. Obwohl es im dritten Quartal einen leichten Anstieg im Vergleich zum zweiten Quartal gebe, lägen die Zahlen 40 % unter dem gleichen Zeitraum 2018.
Spielmanipulationen im Tennis
Seit Jahren stellen Spielmanipulationen im Tennis ein anhaltendes Problem dar. Noch im Februar 2019 hatte die BBC erklärt, Tennis sei ein „Sport voller Korruption“.
Verschiedenen Tennisspielern wurde im Laufe der Jahre vorgeworfen, Spielausgänge beeinflusst zu haben. Es hat in einigen Fällen den Verdacht gegeben, dass hinter diesen Korruptionsfällen norditalienische, sizilianische und russische Wettgemeinschaften stehen könnten.
Seit 2008 werden Hinweise auf Spielmanipulationen von der Tennis Integrity Unit untersucht. Diese wird von den sieben führenden Interessenverbänden finanziert und hat eine Null-Toleranz-Politik eingeführt. Tennisspieler, die sich der Spielmanipulation schuldig machen, werden auf Lebenszeit von Sportveranstaltungen ausgeschlossen.
Während die meisten Sportarten eine relativ gleichbleibende Anzahl an Warnmeldungen im Vergleich zu 2018 aufzeigten, sei die Summe der gemeldeten Transaktionen für das laufende Jahr durch den Rückgang im Tennis um 25 % geringer als für den gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Khalid Ali, Generalsekretär der IBIA sagte dazu:
„Wir begrüßen die anhaltenden Bemühungen im Sport, eng mit uns zusammenzuarbeiten und korrupte Spieler zu identifizieren und zu sanktionieren.“
Sportwetten in Lateinamerika nehmen zu
Bei den eingegangen Warnungen zu auffälligen Sportwetten habe es aus Brasilien sowohl zu Tennis als auch zu Fußball eine Meldung gegeben. Dies könnte der Marktentwicklung in Südamerika geschuldet sein.
Laut einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens H2 Gambling Capital könnte der gesamte Umsatz von Online- und Offline-Sportwetten in Lateinamerika bis 2024 um mehr als 66 % steigen. Besonders für den brasilianischen Markt werde ein Wachstum des Bruttogewinns um fast 700 % erwartet.
“Weltweit führende Stimme für Integrität“
Erst im Juni dieses Jahres hatte sich die European Sports Security Association in International Betting Integrity Association umbenannt, um ihren globalen Anspruch zu unterstreichen. Die Aufgabe des Verbandes solle es sein, den Sportwetten-Sektor bei politischen Diskussionsforen zu vertreten, beispielsweise bei den Vereinten Nationen und dem Europarat.
Die Mitglieder setzen sich aus einigen der größten Wettanbieter zusammen und seien zu verantwortungsvollen Wettpraktiken verpflichtet. Dabei arbeite der Verband sowohl eng mit führenden Sportorganisationen zusammen als auch mit zahlreichen Aufsichtsbehörden.
Statt auf Verbote und Einschränkungen bei Sportwetten setze die IBIA auf Regulation und Sicherheitsmaßnahmen. Durch rechtliche Ausgrenzung verschiedener Bereiche könne der Markt erfahrungsgemäß schwerer überwacht werden und Korruption sogar noch gefördert werden.
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