Automatenverband warnt: Illegales Glücksspiel breitet sich aus
Posted on: 21/03/2024, 10:13h.
Last updated on: 21/03/2024, 10:13h.
In dieser Woche haben der Dachverband Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) und der Verband der Automatenkaufleute Berlin und Ostdeutschland (VA) zu einem Parlamentarischen Abend eingeladen. Bei der Veranstaltung in Dresden warnte DAW-Vorstandssprecher Georg Stecker davor, dass sich illegales Glücksspiel derzeit in ganz Deutschland ausbreite.
Anwesend waren beim Parlamentarischen Abend Abgeordnete des Sächsischen Landtags, Vertreter der Landesregierung Sachsens sowie der Automatenwirtschaft. Sie hätten sich einer Pressemitteilung des DAW zufolge zu Maßnahmen gegen die Illegalität ausgetauscht.
Stecker erklärte:
Hierbei ist derzeit die Evaluierung der Spielverordnung das wichtigste Thema. Ein ausreichend verfügbares und nachfragegerechtes legales Angebot ist unabdingbar, um die Illegalität wirksam bekämpfen zu können!
Scharfe Restriktionen als Triebfeder für illegales Glücksspiel?
Legale Unternehmen, so betont die Automatenbranche immer wieder, müssten ausreichend unterstützt werden. Nur dann, wenn ein vielfältiges legales Glücksspielangebot verfügbar sei, so die Argumentation, könnten Spieler auch in den legalen Markt gelenkt werden.
Aktuell kritisiert die Branche jedoch in vielen Bundesländern die strenge Regulierung der Spielhallen. In Sachsen zum Beispiel würde die Regelung zu den Sperrzeiten eine Belastung darstellen.
Thomas Breitkopf, Erster Vorsitzender des VA und Präsident des Bundesverbandes Automatenunternehmer (BA) betonte, die Sperrzeitenregelung sei „realitätsfern“. Sie würde illegalen Anbietern zugutekommen.
Gesetzlich vorgesehen Schließzeiten für Spielhallen sind in Sachsen in der Gaststättenverordnung geregelt. Diese legt eine Sperrzeit von 23:00 Uhr bis 6:00 Uhr fest. Im Nachbarbundesland Sachsen-Anhalt dagegen dürfen Spielhallen nach der Verordnung zur Festsetzung von Sperrzeiten für Spielhallen mit Ausnahme der Zeit von 3:00 Uhr bis 6:00 Uhr öffnen.
Die Bedeutung der legalen Anbieter betonte auch Armin Schuster, Staatsminister des Inneren in Sachsen. Ihnen komme im Kampf gegen das illegale Glücksspiel eine „bedeutende Rolle“ zu.
Der Glücksspielstaatsvertrag 2021, bekräftigte Schuster, sei ein großer Wurf in Sachen Spielerschutz. Er wünsche sich allerdings, dass die Glücksspielaufsicht rechtlich eine bessere Position erhalten würde.
Wie diese genau aussehen könnte und welche rechtlichen Schritte hierfür notwendig wären, führte der Automatenverband in seiner Stellungnahme nicht weiter aus. Neue Erkenntnisse zu einer effektiveren Glücksspielregulierung könnten allerdings die derzeit in Auftrag gegebene Studien der Gemeinsamen Glücksspielaufsicht der Länder (GGL) ergeben. Diese setzen sich mit den Themen Spielerschutz und Glücksspielwerbung auseinander.
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