Niederlande: Verbände warnen vor Gefahren des illegalen Glücksspiels
Posted on: 14/10/2024, 05:00h.
Last updated on: 14/10/2024, 08:19h.
In der vergangenen Woche präsentierte die niederländische Glücksspielbehörde ihre neusten Marktdaten. Dabei stellte sie eine hohe Kanalisierung von rund 95 % der aktiven Spieler fest. In einer Stellungnahme dazu warnen nun zwei Glücksspielverbände vor den wachsenden Gefahren des illegalen Glücksspiels in den Niederlanden ausgehen.
Die Warnung kommt von den beiden Online-Branchenverbänden Vergunde Nederlandse Online Kansspelaanbieders (VNLOK)und Nederlandse Online Gambling Associatie (NOGA). Diese erklären in einem gemeinsamen Statement [Seite auf Niederländisch], dass die von der Kansspelautoriteit (KSA) präsentierten Zahlen nur die halbe Wahrheit darstellen.
Demnach liege der monetäre Wert der bei legalen Online-Betreibern generierten Umsätze tatsächlich weit unter den gemessenen 95 %. Grund dafür sei, dass die Spieler bei illegalen Online-Anbietern sehr viel mehr Geld verlieren als bei ihren lizenzierten Konkurrenten.
Die beiden Verbände sehen es als besorgniserregend an, dass nur ein Teil der Spieler für die höheren Verluste bei illegalen Betreibern verantwortlich ist. Zudem sei festgestellt worden, dass Menschen mit einem problematischen Spielverhalten zusehends in den Schwarzmarkt abwandern.
Als Grund für die vermehrte Nutzung illegaler Online-Casinos geben NOGA und VNLOK die niedrigeren Standards beim Thema Spielerschutz an. Dort spielen Faktoren wie Zeit- oder Einsatzlimits keine Rolle, was zu höheren Verlusten führen könne.
Nur 87 % Kanalisierung
Die beiden Verbände weisen darauf hin, dass die KSA die Problematik selbst erkannt habe. Ihre eigenen Daten deuteten schließlich darauf hin, dass rund 13 % aller Online-Einsätze in den Kassen des Schwarzmarktes landen würden. Im Vorjahr habe dieser Wert noch bei 12 % gelegen.
Beide Werte liegen unter den von der Behörde selbst gesetzten Erwartungen. Bisher ging die KSA von einer Kanalisierung von mindestens 90 % in den Niederlanden aus.
VNLOK-Vorsitzende Helma Lodders und NOGA-Direktor Eric Konings warnten deshalb:
… es ist besorgniserregend, dass Spieler, die sich für die illegalen Angebote entscheiden, dort mehr Geld ausgeben. Dies wirft die Frage auf, ob es gelingt, die am stärksten gefährdeten Spielergruppen wie Minderjährige, junge Erwachsene oder Problemspieler, ausreichend zu schützen.
Aus diesem Grund fordern sie eine verstärkte Überwachung des illegalen Online-Glücksspiels in den Niederlanden. Dazu schlagen sie vor, den Spielerschutz für Betroffene zu intensivieren.
Dazu gehöre die Gewährleistung einer höheren Aufmerksamkeit für Tools wie Loket Kansspel und das Ausschlussregister CRUKS. Zu viele Spieler wüssten nichts von diesen Angeboten. Zudem sei die Kontaktaufnahme bzw. Registrierung zu umständlich. Verbesserungen in diesem Bereich könnten neben dem Kampf gegen illegales Glücksspiel in den Niederlanden entscheidend dazu beitragen, den Spielerschutz zu stärken.
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