Illegales Glücksspiel in Salzburg deutlich gestiegen

Posted on: 03/06/2024, 08:27h. 

Last updated on: 03/06/2024, 10:07h.

In Salzburg hat die österreichische Finanzpolizei im ersten Quartal des Jahres bereits 32 Strafanträge wegen illegalen Glücksspiels gestellt. Die dabei verhängten Strafgelder übertreffen den Betrag aus dem Vergleichsquartal des Vorjahres deutlich, teilte das Bundesministerium für Finanzen am vergangenen Sonntag mit.

Salzburg
In Salzburg sollen Spielautomaten auch außerhalb von Casinos legal werden. (Bild: Pixabay/Wolfgang Zimmel)

Im ersten Quartal 2024 führte illegales Glücksspiel in Salzburg zu einer Gesamtstrafhöhe von 750.000 Euro. Dagegen hatte diese Summe im ersten Quartal des Vorjahres noch 492.000 Euro betragen.

Das Bundesministerium für Finanzen kommentierte:

Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr (1. Quartal 2023: 492.000 Euro), was vor allem auf mehrere Großfälle im Raum Salzburg zurückzuführen ist.

Medienberichten zufolge sei einer der Gründe für die hohen Fallzahlen, dass das Automatenspiel in Salzburg nicht erlaubt sei. Andere Bundesländer seien den Schritt der Legalisierung bereits mit Erfolg im Kampf gegen illegales Glücksspiel gegangen.

Zeitnahe Legalisierung des „kleinen Spiels“ in Salzburg?

Auch in Salzburg gibt es Pläne, das Automatenspiel zu legalisieren. Derzeit ist es lediglich in den Casinos des Betreibers Casinos Austria erlaubt. Dem Vorhaben der schwarz-blauen Landesregierung von Salzburg zufolge solle die Legalisierung sicherstellen, dass Spieler künftig an lizenzierten Standorten mit geschultem Personal und Spielerschutzauflagen spielen.

Oberösterreich ging den Schritt der Legalisierung des Automatenspiels außerhalb von Casinos bereits im Jahr 2012. Berichten der Landesregierung zufolge habe die Zulassung des kleinen Spiels deutlich zum Erfolg geführt. Aufgrund des Zugangs zu legalen Spielautomaten und Wettbüros habe sich die Anzahl illegaler Spielautomaten von 5.000 im Jahr 2010 auf nunmehr rund 50 reduziert.

Positive Auswirkungen versprechen sich FPÖ und ÖVP von einer Legalisierung auch auf die Finanzen Salzburgs. Möglich seien Einnahmen in Millionenhöhe. Wann die Abstimmung über die Legalisierung des Automatenspiels in Salzburg erfolgen könnte, ist bislang allerdings noch unklar. Geplant war die Vorlage eines entsprechenden Gesetzesentwurfs bereits Ende des Jahres 2023. Wann dieser nunmehr vorliegen könnte, ist bislang nicht bekannt.

Die Opposition dagegen kritisiert die Pläne von FPÖ und ÖVP scharf. So erklärte SPÖ-Politiker Josef Taucher bereits im vergangenen November, die geplante Legalisierung zeige, dass die Landesregierung das illegale Glücksspiel „nicht in den Griff“ bekomme.

Alternativen, um illegales Glücksspiel in Salzburg bekämpfen und den Spielerschutz verbessern zu können, waren von der Opposition allerdings nicht zu vernehmen. Welche Position sich letztlich durchsetzt, wird sich erst nach der Vorlage des Gesetzentwurfs und einer getroffenen Entscheidung diesbezüglich zeigen.