Illegale Glücks­spiel­werbung: Türkische Behörden nehmen Social-Media-Influ­encer fest

Posted on: 02/01/2025, 05:12h. 

Last updated on: 02/01/2025, 05:12h.

Die Strafverfolgungsbehörden in der Türkei haben unter dem Codenamen CYBERAG-13  eine große Razzia gegen illegales Glücksspiel durchgeführt. Dabei wurden insgesamt 27 Personen festgenommen, darunter mehrere prominente Social-Media-Influencer, die auf ihren Kanälen illegale Online-Casinos und Sportwettenanbieter beworben haben sollen.
Bus in Istanbul
Festnahmen wegen illegaler Glücksspielwerbung (Bild: Pexels)

Ziele von CYBERAG-13 waren neben großen Städten wie Istanbul, Izmir und Gaziantep insgesamt 16 Provinzen in der Türkei. Die Operation, die auf einer viermonatigen Ermittlungsarbeit basierte, konzentrierte sich primär auf Social-Media-Influencer, die illegale Glücksspielanbieter beworben haben sollen.

Glücksspielangebote wie Sportwetten und Lotterien sind in der Türkei nur legal, wenn sie unter staatlicher Kontrolle stehen. Hierzu gehören Sportwetten des staatlich lizenzierten Unternehmens IDDAA und die im Jahr 1993 gegründete Lotterie Milli Piyango. Angebote von ausländischen Anbietern sind in der Türkei illegal und dürfen nicht von türkischen Influencern im Internet beworben werden.

Die Namen der festgenommenen Social-Media-Influencer wurden von den ermittelnden Behörden bisher nicht bekannt gegeben. Angaben zu den verhafteten Personen werden in der Regel erst veröffentlicht, wenn eine offizielle Anklage vor einem türkischen Gericht erhoben wurde.

Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya betonte die Notwendigkeit von Razzien und Festnahmen, um illegale Glücksspielaktivitäten und verbotene Glücksspielwerbung im Land effektiv einzudämmen.

Der Minister bezeichnete diese Vergehen nicht nur als individuelle Straftaten, sondern auch als Verbrechen an der Gesellschaft. Zusätzlich betonte er, dass regelmäßig virtuelle Patrouillen durchgeführt werden, um Cyber-Kriminalität im Bereich des illegalen Glücksspiels aufzudecken.

Glücksspiel-Razzia folgt auf jüngste Maßnahmen des Türkischen Fußballverbands (TFF)

Die Operation CYBERAG-13 der Strafverfolgungsbehörden folgte auf strengere Maßnahmen des Türkischen Fußballverbands (TFF). Der TFF hat bereits im letzten Jahr die Strafen bzgl. illegaler Sportwettenwerbung verschärft. Das Strafmaß für Vereine der türkischen Süper Lig ist auf zwischen 2.500.000 TL (67.000 Euro) und 10.000.000 TL (350.000 Euro) erhöht worden.

Strafen werden bei Vergehen jedoch auch gegen Vereine der unteren türkischen Ligen verhängt. Sämtliche Werbeaktivitäten für Glücksspielanbieter ohne Lizenz in der Türkei sind illegal und können neben Geldstrafen auch mit Punktabzügen geahndet werden.