5.100 Verhaf­tungen nach Inter­pol-Schlag gegen illegales Glücks­spiel

Posted on: 18/10/2024, 05:30h. 

Last updated on: 17/10/2024, 05:03h.

Die internationale Polizeibehörde Interpol hat zu einem großen Schlag gegen illegales Glücksspiel ausgeholt. Am Donnerstag berichtete die Behörde, dass sie im Zuge ihrer Ermittlungen über 5.100 Festnahmen veranlassen konnte.

Interpol-Logo, Handschellen
Die Behörde schlug gegen illegales Glücksspiel zu (Bilder: Interpol, Pixabay)

Ziel der internationalen Operation waren laut Interpol kriminelle Aktivitäten rund um illegales Glücksspiel im Sportwetten-Bereich. Bei der SOGA X getauften Aktion waren Einsatzkräfte aus 28 Ländern beteiligt, zumeist in Europa, Afrika und Asien.

Gegen illegale Geschäfte zur Fußball-EM

Bei der zwischen Juni und Juli 2024 ausgeführte Operation sollten insbesondere Wettbetrug und das illegale Angebot von Sportwetten bekämpft werden. Anlass für die groß angelegte Ermittlung war die zu diesem Zeitpunkt in Deutschland ausgetragene Fußball-Europameisterschaft.

Laut Interpol ist illegales Glücksspiel eng mit Spielmanipulation verbunden. Deshalb zielte die SOGA X-Operation auch darauf ab, jegliche Manipulation zu entdecken und zu unterbinden.

Interpol wertet die Aktion in ihrer Mitteilung als großen Erfolg. Neben unzähligen ausgehobenen, teilweise globalen Netzwerken mit Tausenden Verdächtigen stellten die Ermittler einen achtstelligen Betrag sicher. Laut Behörde liegt die Summe bei über 59 Mio. USD.

Neben illegalem Glücksspiel standen die damit verbundenen Delikte im Zentrum der Interpol-Untersuchung. Allein mi Internetkriminalität sollen millionenschwere Vergehen begangen worden sein.

Darüber hinaus gehörten Menschenhandel und Ausbeutung zum Metier der Banden. Laut Interpol konnten auf den Philippinen Hunderte Menschen befreit werden, die zur Arbeit für die kriminellen Organisationen gezwungen worden waren. Insgesamt zählten die Behörden knapp 400 philippinische und über 250 ausländische Menschen, die dort Zwangsarbeit leisten mussten.

In einem Statement betonte Stephen Kavanagh, Interpol-Exekutivdirektor für polizeiliche Dienste, die breit gefächerten Kriminalitätsschwerpunkte der Drahtzieher:

Netzwerke des organisierten Verbrechens erzielen enorme Gewinne aus dem illegalen Glücksspiel, das häufig mit Korruption, Menschenhandel und Geldwäsche verflochten ist. Die Erfolge der Operation SOGA X wären ohne den weltweiten Informationsaustausch und die erheblichen Anstrengungen der Strafverfolgungsbehörden vor Ort nicht möglich gewesen.

Ein Beispiel für die illegalen Geschäfte kommt laut Interpol aus Vietnam, wo Online-Glücksspiel für die Bevölkerung verboten ist. Dort gelang den Behörden die Zerschlagung eines großen Glücksspielrings, der täglich Transaktionen in Höhe von rund 800.000 USD abwickelte.

In Griechenland hingegen zerschlugen die Behörden einen illegalen Wettring. Dieser nutzte gefälschte Benutzerkonten, um Wetten auf Sportereignisse abzuschließen. Die Gruppe verwaltete 3.000 gefälschte Benutzerkonten auf legalen Glücksspielseiten in Griechenland, Zypern und Spanien. Darüber hinaus organisierten die Kriminellen selbst illegale Wettangebote. Auch diese Gruppe wurde nun durch die von Interpol geleitete Aktion aus dem Verkehr gezogen.