Irland: Glücksspiel-Werbeverbot auch für Rennsportkanäle gültig
Posted on: 11/09/2023, 09:53h.
Last updated on: 11/09/2023, 09:53h.
TV-Sendern, die sich auf die Ausstrahlung von Pferderennen spezialisiert haben, wird in Irland keine Ausnahme vom kommenden Glücksspiel-Werbeverbot gewährt. Dies habe James Browne als Vertreter des Justizministeriums Berichten der irischen Tageszeitung Independent in einer internen Parteimitteilung verdeutlicht.
In einer internen Mitteilung an seine Kollegen von der Partei Fianna Fáil soll Browne erklärt haben, es sei rechtlich nicht tragbar, den Sendern Racing TV sowie Sky Sports hinsichtlich des Glücksspiel-Werbeverbots eine Ausnahme zu gewähren.
Die irische Regierung hat im vergangenen Herbst ein neues Gesetz zur Regulierung des Glücksspiels im Land beschlossen. Teil der neuen Glücksspielgesetzgebung, die sich derzeit im Prozess der Verabschiedung befindet, ist ein Glücksspiel-Werbeverbot. Dieses soll es Glücksspielanbietern untersagen, ihre Werbeanzeigen zwischen 5:30 Uhr und 21:00 Uhr auszustrahlen. In das Verbot eingeschlossen sind neben Online-Werbeanzeigen Ausstrahlungen in TV und Radio.
Unter anderem der auf Pferderennen spezialisierte Sky-Sender At the Races hatte in den vergangenen Monaten starke Kritik am Glücksspiel-Werbeverbot ausgeübt. Auf Pferderennen spezialisierten Medien würde damit die maßgebliche Einnahmequelle entzogen und ihre Existenz bedroht werden, so die Argumentation.
Werbevereinbarungen trotz Glücksspiel-Werbeverbot geschlossen
Browne soll in dem internen Schreiben an die Partei Fianna Fáil erklärt haben, er habe sich in der vergangenen Woche mit Vertretern des Dachverbands für Pferderennen Horse Racing Ireland (HRI) und des Verbandes der Rennbahnen Association of Irish Racecourses (AIR) getroffen. Das Treffen habe Browne laut Independent wie folgt kommentiert:
HRI teilte mir und meinen Beamten diese Woche mit, dass sie im Mai 2023 eine kommerzielle Vereinbarung über den Verkauf exklusiver TV-Rechte an Irish Racing für die Jahre 2024 bis einschließlich 2028 getroffen haben.
Diese Vereinbarung sei somit zustande gekommen, nachdem die Regierung sich für das Glücksspiel-Werbeverbot in Irland ausgesprochen habe. Zu diesem Zeitpunkt habe das Parlament dem Gesetzentwurf bereits in der zweiten Lesung einstimmig zugestimmt.
Die Vertreter von HRI hätten nun wissen wollen, ob eine Ausnahme für die beiden von ihnen vorgeschlagenen Rennsportkanäle zugelassen werden könne. Allerdings, so betonte Browne, würde eine solche Ausnahmegenehmigung den beiden Sendern faktisch ein Monopol auf die Glücksspiel-Werbung in Irland einräumen.
Dies verstoße nicht nur gegen den Grundsatz des Glücksspiel-Werbeverbots. Eine solche Ausnahmeregelung wäre nach den geltenden Rechtsvorschriften für Rundfunkunternehmen auch wettbewerbswidrig und würde eine Diskriminierung anderer Sportarten darstellen.
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