Irische Spieler lassen Lottogewinne im Millionenwert verfallen
Posted on: 12/07/2021, 01:37h.
Last updated on: 12/07/2021, 01:49h.
Die Aussicht auf hohe Gewinne zählt zum Traum jedes Lottospielers. Doch häufig lösen diese ihre Lottoscheine nicht rechtzeitig ein, wodurch ihnen Millionensummen entgehen. Neusten Zahlen von Irlands Nationallotterie Premier Lotteries Ireland (PLI) zufolge wurden 2020 Gewinne im Wert von über 17 Millionen Euro nicht abholt und sind damit verfallen.
Insgesamt handele es sich um einen Betrag von 17.026.536 Euro, der Spielern in Irland auf diese Weise entgangen sei. Als mögliche Gründe werden in den meisten Fällen vergessene oder verlorengegangene Lottoscheine aufgeführt.
In Irland haben Spieler 90 Tage Zeit, um ihre Lottogewinne geltend zu machen. Wird dieser Zeitraum überschritten, gehen die Geldpreise an den Lotteriebetreiber zurück. Dieser darf diese für Marketingaktionen oder Zusatzlotterien verwenden.
Im Vergleich zu 2019 hätten sich die Zahlen nach Angaben der PLI leicht verringert. Damals seien sogar knapp 19 Millionen Euro von den Spielern nicht beansprucht worden.
Auch britische Spieler verschenken Geld
Auch in Großbritannien verfallen alljährlich hohe Beträge. So warteten im vergangenen November allein vier mögliche Millionengewinne auf Spieler, die diese noch nicht abgeholt hatten. Im Unterschied zu Irland haben britische Spieler jedoch 180 Tage Zeit, um einen Lottogewinn für sich zu reklamieren.
Zudem darf die von Camelot betriebene National Lottery die nicht ausgezahlten Beträge nicht hauptsächlich für eigene Marketingzwecke verwenden. Stattdessen wird das Geld für den guten Zweck verwendet.
In Irland regt sich nun Kritik an dem Ausgabeverhalten der PLI. Diese habe in den ersten sechs Jahren seit Erhalt der Lottolizenz über 117 Millionen Euro an verfallenen Gewinnen einbehalten. Doch davon fließe nur ein Bruchteil an die Spieler zurück.
Im Jahr 2019 habe die PLI von den einbehaltenen 19 Millionen mit 184.700 Euro weniger als ein Prozent in Form von Zusatzlotterien an die Spieler ausgeschüttet. An Organisationen aus den Bereichen Soziales, Kultur oder Sport seien ebenfalls keine nennenswerten Beträge geflossen.
Die sozialdemokratische Politikerin Catherine Murphy kritisierte:
Ich denke, dass die Leute es vorziehen würden, wenn das Geld an ihre Gemeinden zurückgezahlt wird.
So, wie es derzeit laufe, sähe es nach einem “sehr guten Deal” für den Lottoanbieter aus. Doch derzeit deutet in Irland nichts darauf hin, dass sich an der Auszahlungspraxis der PLI in naher Zukunft etwas ändern könnte.
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