Ist die Olympiade 2021 in Gefahr?
Posted on: 26/07/2020, 05:30h.
Last updated on: 24/07/2020, 05:01h.
Das Olympische Komitee (IOC) entschied Ende März, die Olympiade Tokyo 2020 aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie auf August 2021 zu verschieben. Doch wie das Nachrichtenmagazin BBC News [Seite auf Englisch] am Freitag berichtet hat, könnte auch dieser Termin auf wackligen Beinen stehen.
Der Präsident des Olympischen Komitees, Yoshiro Mori, sagte in einem Interview mit dem japanischen Sender NHK, dass die Olympischen Spiele auch im nächsten Jahr nicht stattfinden könnten, wenn sich die Situation um die Corona-Pandemie nicht bessere.
Das IOC, die Organisatoren sowie die japanische Regierung erklärten weiterhin, dass die Spiele nicht erneut verschoben werden könnten. Für Yohiro Mori sei ein Impfstoff gegen das Virus der Schlüssel.
Problematisch sei auch die aktuelle Situation in anderen Ländern, zum Beispiel in den USA. Prof. Kentaro Iwata von der Kobe Universität im Westen Japans kommentierte:
Die USA werden noch viele Monate unter Covid leiden. Können Athleten aus den USA hierherkommen? Können wir die Olympischen Spiele ohne Amerikaner haben? Höchstwahrscheinlich nicht. Die Priorität muss die Sicherheit der Athleten und der Japaner sein.
Verschiebung der Olympischen Spiele auf 2021 verändert die Laufbahn der Athleten
Die Verschiebung der Olympiade auf nächstes Jahr könnte problematisch für einige Athleten werden oder gar ihre Karriere massiv beeinträchtigen. So sagte der 35-jährige Trampolin-Athlet Tetsuya Sotomura, dass Tokyo 2020 sein letzter Auftritt hätte sein sollen. Ein weiteres Jahr könne er nicht warten.
Er sagte:
Wenn die Spiele in Peking 2008 um ein Jahr verschoben worden wären, hätte ich gedacht, dass es in Ordnung ist, ein weiteres Jahr zu trainieren, ein weiteres Jahr zu wachsen. Aber jetzt bin ich 35. Ein Jahr fühlt sich wie eine sehr lange Zeit an. Deshalb habe ich beschlossen, dass der Ruhestand die einzige Option ist.
Auch für die britische Wasserspringerin Alicia Blagg und den Ruderer Tom Ransley vom UK-Team könnte ein weiteres Jahr bis zu den Olympischen Spielen das Ende ihrer Karrieren bedeuten.
Allerdings könnte sich die Verzögerung auch positiv auswirken, zum Beispiel für die australische Athletin Chloe Esposito. Die Pentathletin wollte ursprünglich an den diesjährigen Sommerspielen teilnehmen, bis sie herausfand, dass sie schwanger sei. Die Olympiade 2021 könnte für sie eine neue Chance bedeuten.
Die US-Hürdenläuferin Dawn Harper-Nelson dagegen änderte ihre Familienplanung. Sie beschloss, die Geburt ihres zweiten Kindes aufzuschieben, um 2021 teilnehmen zu können.
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