Fußball-Ass James Maddison trotz Krankmeldung im Casino gesichtet
Posted on: 14/10/2019, 01:00h.
Last updated on: 14/10/2019, 01:28h.
Der englische Fußballspieler James Maddison (22) soll am Freitagabend in einem Casino gesehen worden sein. Am selben Abend hatte die Football Association (FA) jedoch bekanntgegeben, dass der Mittelfeldspieler sich zu „unwohl“ fühle, um in der EM-Qualifikation gegen Tschechien für England anzutreten.
Nur zwölf Monate nach seinem ersten internationalen Einsatz, wurde der mit 50 Millionen Pfund Sterling dotierte Erstligastar James Maddison vor dem EM-Qualifikationsspiel England gegen Tschechien krankheitsbedingt nach Hause geschickt. England verlor das Spiel gegen Tschechien mit 2:1. Zur selben Zeit soll Maddison am Pokertisch in einem Casino gesehen worden sein.
James Maddison wurde am 23. November 1996 in Coventry, England, geboren. Seine Fußballkarriere startete er als Jugendlicher im Verein Coventry City, wo er im Ligapokal gegen Cardiff City debütierte. Im Jahr 2016 wechselte er für eine Ablösung von 6,5 Millionen Pfund Sterling zum Zweitligaverein Norwich City, der ihn in der Folge zunächst an den FC Coventry, dann an den FC Aberdeen verlieh.
Aufsehen erregte er in der Scottish Premiership 2016/17, als er im Spiel gegen die Glasgow Rangers in der 90. Minute bei einem Freistoß ein Tor schoss und dem FC Aberdeen somit zum 2:1-Sieg verhalf. Seit Juli 2018 spielt Maddison für den FC Leicester City, für den er bis 2023 unter Vertrag steht.
Wie Bilder der britischen Boulevardzeitung The Sun zeigen, trug Maddison im Casino zwar Kapuze und Baseball-Cap, soll seinen Fans jedoch für Fotos und Gespräche zur Verfügung gestanden haben. In den Medien wurde Maddison massiv dafür kritisiert, dass er angeblich zu krank zum Fußballspielen, jedoch offenbar nicht zum Pokern gewesen sei.
Beschwichtigungsversuche durch den Trainer
Während die Kommentare in sozialen Medien wie Twitter hochkochten, versuchte Trainer Gareth Southgates, die Situation zu entschärfen. Er scherzte:
„Ich verliere nicht gern und daher ist ein Casino nicht der richtige Ort für mich. Vielleicht ist das so, weil ich zu lange in Yorkshire gelebt habe.“
Seine Spieler jedoch, so Southgate, könnten in ihrer Freizeit tun, was immer wie wollten. Außerdem habe ihn Maddison angeschrieben, um ihn über die am Sonntag veröffentlichten Schlagzeilen zu informieren. Auf die Frage hin, ob Maddison sich entschuldigt habe, soll Southgate ausweichend reagiert haben.
Er sei sich sicher, dass Maddison nun erkenne, dass er als Spieler für England im Rampenlicht stehe. Dies sei jungen Spieler vielleicht nicht bewusst.
Fußball und Glücksspiel im Visier der Kritiker
Tatsächlich war das Timing für den Maddisons Casino-Besuch denkbar schlecht. Maddisons Unterstützer argumentierten zwar, dass dies wohl kaum der größte Skandal gewesen sei, den es je im Fußball gegeben hate, jedoch verschärfe die Niederlage gegen Tschechien die negative Wahrnehmung des Vorfalls.
Beim Turnier gegen Tschechien verlor England, führt dank der zuvor errungenen vier Siege jedoch weiterhin die laufende EM-Qualifikation mit zwölf Punkten an.
Zur polarisierten Haltung der Fans und der Medien dürfte die Wahrnehmung des Verhältnisses vom Fußball zum Glücksspiel in den vergangenen Monaten in Großbritannien beigetragen haben. Erst im Sommer war der englische Fußballspieler Wayne Rooney in die Schlagzeilen geraten, weil er beim Fußballclub Derby County ab Januar 2020 im Trikot Nummer 32 spielen soll.
Das Brisante daran ist, dass der Buchmacher 32Red offizieller Sponsor des Clubs ist. Rooney wird vorgeworfen, mit dem Trikot Werbung fürs Glücksspiel zu machen, was als Verstoß gegen die Werberichtlinien des Fußballverbandes gewertet werden könnte.
Wie eine Umfrage der britischen Wohltätigkeitsorganisation GambleAware vom September zeigte, stoße die Zusammenarbeit zwischen Fußballern und Glücksspielanbietern nur auf wenig Gegenliebe. Befragt wurden für die Umfrage insgesamt 1275 Fußballfans, von denen nur 13 Prozent angaben, sie wären über ein Sponsoring ihres Fußballclubs durch ein Glücksspielunternehmen zufrieden. Eine Mehrheit von 88 Prozent dagegen zeigte sich besorgt darüber, dass es Fußballwetten einen Anreiz zu impulsiven Wetten bieten könnten.
Angesichts der aktuellen Schlagzeilen wird künftig nicht nur James Maddison damit rechnen müssen, dass sein Gang zum Poker-Tisch für besonders viel Aufmerksamkeit sorgt. Es ist anzunehmen, dass das Glücksspielverhalten sämtlicher Profi-Fußballer noch kritischer unter die Lupe genommen werden könnte.
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