Japan-Casino in Osaka: Noch viele Fragen offen?
Posted on: 17/04/2023, 09:36h.
Last updated on: 17/04/2023, 10:09h.
Am Freitag gab der japanische Premierminister bekannt, dass in Osaka das erste integrierte Casino von Japan entstehen soll. Bei all der Euphorie um die von Glücksspiel-Fans im Land der aufgehenden Sonne sehnlichst erwartete Neuigkeit könnte vor den Initiatoren jedoch noch ein langer Weg bis zur Eröffnung des Casinos liegen. Darauf wiesen Finanzanalysten und der zuständige Minister am Wochenende hin.
Demnach sei das Okay der Regierung nur ein erster Schritt auf dem Weg zum ersten Casino in Japan. Allerdings sei die Klärung vieler Details nötig, ehe es an die Umsetzung gehen könne.
Verzögerte Fertigstellung vom ersten Japan-Casino?
JP Morgan-Analyst DS Kim erklärte, dass er eine Fertigstellung nicht vor dem Jahr 2030 erwarte. Das Konsortium um MGM Entertainment ging bisher von einer Eröffnung 2029 aus.
Auch Tetsuo Saitō , Japans Minister für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus, betonte die notwendigen Schritte, die noch erfolgen müssten. Der Minister erklärte:
Eine Casino-Lizenz wird für den Betrieb des Casinoteils des Unternehmens erforderlich sein, was die Bestätigung ausreichender Maßnahmen zur Verhinderung und Bekämpfung von [Spiel-]Sucht erfordert. Ich glaube, dass der Verwaltungsausschuss diese Überlegungen in Zukunft anstellen wird.
Aus der Sicht des Ausschusses beinhalte der aktuelle Plan bereits wirksame Maßnahmen, um die Suchtprävention zu gewährleisten. Sein Ministerium werde die Entwicklung weiterhin überwachen.
Wie viele Aufgaben das Casino-Konsortium vor Bau und Inbetriebnahme des ersten Glücksspieltempels dieser Art in Japan noch zu bewältigen hat, zeigt auch die veröffentlichte Bewertung der Bewerbung. Sie erhielt von der Prüfungskommission 657,9 von 1.000 möglichen Punkten.
Zuvor hatte die Behörde festgelegt, dass eine Bewerbung mindestens 600 Punkte für die Einschätzung als geeigneter Casino-Standort in Japan erreichen muss. Die nun vergebene Punktzahl zeigt somit an, dass die Kontrolleure durchaus noch Raum für Verbesserungen sehen.
Eine Reihe offener Baustellen
Kritisch sehen die Prüfer die Auswirkungen des Casino-Resorts auf den Tourismus in Japan. Hier erreicht die Osaka-Bewerbung lediglich 29,3 von 50 möglichen Punkten. Darüber hinaus ist mit dem Design der Casino-Ausstattung, das lediglich 11,1 von 20 Punkten erhält, ein Kernbereich des Projektes ausbaufähig.
In Nagasaki machen sich die Befürworter des Casino-Projekts in der Präfektur trotz der ausgebliebenen Bestätigung weiterhin Hoffnung auf die Erteilung einer Lizenz. Genährt wird diese durch eine weitere Aussage Saitōs. Darin erklärte der Minister, dass die Bewerbung in einem umfassenden Verfahren geprüft werde. Wann dieses zum Abschluss kommt, ließ der Politiker allerdings offen.
Offene Fragen bestehen zudem hinsichtlich der Verwendung der Erlöse aus dem Casino-Geschäft (30 von 50 Punkten) sowie der Gestaltung der Beziehungen zu Einwohnern und Unternehmen in der Region Osaka (27,1 von 50 Punkten). Auch im Bereich des Katastrophenschutzes und der Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionskrankheiten sehen die Prüfer mit 33,7 von 50 Punkten noch Optimierungsbedarf.
Bessere Noten erhielt das Konsortium hingegen für die Einschätzung der Fähigkeit zum Betrieb des integrierten Casinos (37,9 von 50). Auch bei der Schaffung von Jobs (37,5 von 50) und den grundsätzlichen Plänen für das Resort erhalten die möglichen Bauherren mit 8,6 von 10 eine hohe Punktebewertung.
Die noch anfallenden Aufgaben und der große Umfang des Casino-Resorts könnten jedoch zu langwierigen weiteren Entwicklungstätigkeiten führen. Aus diesem Grund könnten Beobachter mit ihrer Einschätzung recht behalten, dass eine Eröffnung erst in der kommenden Dekade erfolgen wird.
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