Kampf um Urheberrechte von Poker-Fotografen flammt erneut auf
Posted on: 10/12/2021, 02:05h.
Last updated on: 10/12/2021, 02:05h.
Der seit längerem schwelende Streit um Urheberrechtsverletzungen zwischen Poker-Fotografen und dem Online-Foto-Shop Poker Paint scheint sich erneut zu entzünden. Die Kontroverse brach im September aus, nachdem Poker-Fotografen das Portal beschuldigt hatten, ihre Fotos ohne Erlaubnis kommerziell zu verwenden.
Poker Paint, ein Online-Shop mit Sitz in Washington DC und betrieben von Poker Pro Brett Butz, habe die Fotos in stilisierte Versionen verändert. Dabei habe der Shop auch alle Copyright-Wasserzeichen [Seite auf Englisch] und Namen der Fotografen entfernt. Eine Entschädigung oder sonstige Vergütungen seien den Fotografen nicht angeboten worden.
Die Fotografin Hayley Hochstetler, die bereits für mehrere Branchenportale gearbeitet hat, war eine der ersten, die sich gegen die Vorgehensweise von Poker Paint aussprach.
Eric Harkins von Image Masters erklärte diesbezüglich:
Er macht das schon eine Weile. Wir hassen seine Produkte nicht, aber wir sind frustriert über seine Ethik – oder deren Fehlen.
Poker-Fotografen fordern Entschädigung
Die Poker-Fotografen Danny Maxwell, Drew Amato und Joe Giron waren unter denen, die Poker Paint aufforderten, das entsprechende Kunstwerk zu entfernen und eine Entschädigung zu erhalten.
Giron schrieb:
Wenn Sie sich wirklich dafür einsetzen, uns Content-Erstellern etwas Gutes zu tun, müssen Sie alle Inhalte entfernen, für die Sie keine Berechtigung haben, sie zu präsentieren oder zu verkaufen.
Anschließend müsse geprüft werden, welche Werke bereits verkauft worden seien. Anhand der Abrechnungen sei dann ersichtlich, welcher Betrag den Fotografen zustehe.
Butz entschuldigte sich bei den Fotografen und versprach eine Anpassung des Geschäftsmodells. Alle betreffenden Werke seien von der Webseite und in den sozialen Medien entfernt. Die Angelegenheit schien vorerst vom Tisch.
Streit erneut entfacht
Am 5. Dezember soll Maxwell nach Angaben eines Branchenportals entdeckt haben, dass unter anderem seine Arbeit immer noch von Poker Paint verwendet werde. Er habe Butz via Twitter aufgefordert, die Bilder zu entfernen. Butz habe daraufhin getweetet, dem „Kerl keine Bühne zu geben“.
Der preisgekrönte Pokerreporter Christian Zetzsche kontert:
Es gibt mehrere urheberrechtlich geschützte Bilder, die ich innerhalb weniger Sekunden erkennen kann, an denen Sie keinerlei Rechte haben. Es sieht nicht so aus, als hätten Sie Ihre Lehren aus dem vorherigen Verstoß gezogen.
Nach Angaben des Branchenportals hätten bereits mehrere Poker-Fotografen bestätigt, dass sie von Butz und Poker Paint eine Unterlassungserklärung gefordert hätten.
Einige wenige Fotografen hätten bestätigt, sich bereits mit Butz in Verhandlungsgesprächen zu befinden. Andere hingegen erklärten, kein Interesse an einer Kooperation zu haben. Ob und wie das Problem am Ende gelöst werden kann, wird sich zeigen.
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