Sichert sich Apollo Global das William-Hill-Geschäft außerhalb der USA?
Posted on: 09/11/2020, 12:25h.
Last updated on: 09/11/2020, 12:48h.
Bei der geplanten Übernahme von William Hill durch den Casino-Konzern Caesars Entertainment könnte ein unterlegener Interessent nun doch zum Zuge kommen. Einem Bericht der britischen Tageszeitung The Times [Seite auf Englisch] zufolge wolle die Investmentfirma Apollo Global Management William Hills Geschäft außerhalb der USA kaufen.
Somit bestünde für die Investoren aus den USA doch noch die Chance auf einen Einstieg bei William Hill, nachdem sich zuvor Caesars mit seinem Kaufangebot von umgerechnet 3,2 Mrd. Euro bei den Aktionären des Buchmachers durchgesetzt hatte.
Allerdings hatte das William-Hill-Management dem unterlegenen Bieter eine Frist bis zum 12. November gesetzt, um ein weiteres Angebot für Teilbereiche des Buchmachers abzugeben. Der Times zufolge soll Apollo nun seinen Blick auf die europäischen Geschäftsaktivitäten von William Hill geworfen haben.
Mit 1.568 Wettbüros (Stand: Anfang 2020) zählt William Hill in Großbritannien zu den größten standortbasierten Anbietern von Sportwetten. Allerdings beeinträchtigten eine schwierige allgemeine Marktlage sowie die wiederholte Corona-bedingte Schließung der Shops das Geschäft. Deshalb gab der Konzern im August bekannt, über 100 Shops zu schließen. Mittlerweile erwirtschaftet William Hill nach eigenen Angaben außerhalb der USA nur noch rund 49 % seines Umsatzes stationär. Stattdessen trägt der Onlineanteil mit 51 % über die Hälfte zu den Einnahmen bei.
Apollos Pläne würden gut zur Strategie von Caesars passen. Finanzexperten gehen davon aus, dass sich der Casino-Konzern nach dem Kauf auf William Hills US-Geschäft konzentrieren wird. Um die Übernahme zu finanzieren, könnte das Unternehmen deshalb andere Unternehmensteile an Dritte veräußern.
Übernimmt Betfred das UK-Geschäft?
Im Bieterrennen um William Hill ist Apollo aller Voraussicht nach nicht allein. So steht mit Betfred-Gründer Fred Done ein weiterer Interessent bereit. Der Besitzer von Betfred betonte bereits vergangenen Monat, dass er sich eine Übernahme der Wettbüros von Konkurrent William Hill vorstellen könne.
Grundlage eines möglichen Deals wäre Dones 6 %-Anteil an William Hill. Diesen hatte der Milliardär im Frühjahr erworben, nachdem der Aktienkurs des Buchmachers in Folge der Corona-Pandemie um über 80 % eingebrochen war.
Mit den Glücksspielunternehmen 888 Holdings und Mr. Green stünden Medienberichten zufolge zudem weitere finanzkräftige Investoren bereit, um Teile von William Hills Online-Portfolio in Europa zu übernehmen.
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