Nachlassendes Wachstum beim Online-Glücksspiel der Niederlande
Posted on: 05/10/2023, 02:19h.
Last updated on: 05/10/2023, 02:19h.
Seit der Legalisierung im Oktober 2021 verzeichnet das Online-Glücksspiel in den Niederlanden ein stetiges Wachstum. Die Zeiten zweistelliger Wachstumsraten scheinen allerdings vorbei. Dies meldete die Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) am Donnerstag.
Die KSA ermittelte in ihrem fünften Bericht [Seite auf Niederländisch] über das Online-Glücksspiel in den Niederlanden, dass die Betreiber von August vergangenen Jahres bis Juli 2023 Bruttospielerträge von insgesamt 1,33 Mrd. Euro generieren konnten. Dies stelle einen neuen Rekordwert dar, so die Behörde.
Allerdings habe sich das Umsatzwachstum zuletzt merklich verringert. So seien die Einnahmen von August 2022 bis Januar 2023 noch um 33 % gestiegen. Von Februar bis August 2023 habe der Spielertrag jedoch nur noch um 8 % zugelegt.
Der KSA-Vorsitzen René Jansen erklärte in einer Stellungnahme:
Dieser fünfte Überwachungsbericht zeigt, dass der Glücksspielmarkt weiterhin wächst, auch wenn er sich abflacht. Dies bedeutet, dass sich der Markt wie erwartet entwickelt.
Zugleich betonte Jansen, dass die KSA weiterhin streng darüber wache, dass niederländische Spieler in einem sicheren Markt spielen könnten. Das weiterhin gemessene Wachstum führe zu einer zunehmenden Sorgfaltspflicht der Anbieter. Die Überprüfung der Einhaltung dieser Pflicht sowie die Suchtprävention bildeten deshalb wesentliche Bestandteile der Aufsicht.
Weniger aktive Spielerkonten
Bei der Anzahl der aktiven Spielerkonten registrierte die KSA hingegen einen Rückgang. So maß sie im Juli rund 826.000 aktive Online-Glücksspiel-Konten in den Niederlanden. Sechs Monate zuvor hatte sie noch 859.000 Konten gezählt.
Die Behörde betonte, dass die Anzahl der Konten nichts über die tatsächliche Anzahl der Spieler aussage. Sie schätze, dass 676.000 Niederländer in den letzten sechs Monaten online gespielt haben. Damit betrage ihr Anteil an der erwachsenen Gesamtbevölkerung 4,7 %.
Im Durchschnitt verspielten niederländische Spieler im Kontrollzeitraum einen vierstelligen Betrag. Nach Angaben der KSA liegt der monatliche Verlust bei 170 Euro je Spieler. Bei Jüngeren bis 24 Jahre liegt dieser mit durchschnittlich 59 Euro deutlich niedriger.
Im Gegensatz zu den aktiven Spielern habe die Zahl der gesperrten Spieler zugenommen. So liege die Zahl der Registrierungen im Zentralregister Ausschlussspiele (CRUKS) mittlerweile bei 50.000. Allein zwischen August und September hätten sich 2.000 Menschen für mindestens sechs Monate von der Teilnahme am Glücksspiel gesperrt.
Im Bereich der Kanalisierung sieht sich die KSA auf einem guten Weg. Ihren Berechnungen zufolge betrage der Anteil des legalen Online-Glücksspiels in den Niederlanden 93 %. Bei den seit Oktober 2021 neu hinzugekommenen Spielern liege dieser sogar bei 98 %.
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