Keine Spielcasinos auf Japans Urlaubsinsel Okinawa?
Posted on: 03/10/2018, 11:30h.
Last updated on: 03/10/2018, 11:35h.
Kaum wurde von der japanischen Regierung eine Legalisierung des Glücksspiels beschlossen, verdunkeln schlechte Nachrichten die Aussichten auf den Betrieb oder den Besuch von Casinos. Ausgerechnet auf der japanischen Urlaubsinsel Okinawa könnten dem Glücksspiel auch in Zukunft alle Türen verschlossen bleiben.
Als die japanische Regierung im letzten Juli ein neues Casino-Gesetz auf den Weg brachte, war der Jubel nicht nur bei den zahllosen Glücksspiel-Fans in Japan groß. Angesichts der Entscheidung witterten auch internationale Casino-Betreiber ein gutes Geschäft.
Wahl eines Glücksspiel-Gegners sorgt für Unsicherheit
Zumindest auf Okinawa könnten die Hoffnungen jedoch voreilig gewesen sein, denn bei der jüngsten Gouverneurswahl errang ein strikter Gegner des Glücksspiels und von in Hotels integrierten Spielcasinos die absolute Mehrheit.
Denny Tamaki erhielt bei der Wahl 55 % der abgegebenen Stimmen und wird damit zum kommenden Gouverneur der Präfektur der zwischen Japan und Taiwan im ostchinesischen Meer gelegenen Inselgruppe.
Er tritt damit die Nachfolge des im August gestorbenen Takeshi Onaga an, der ebenfalls ein vehementer Casino-Gegner war. Nicht wenige aus der Casino-Branche hatten sich einen Erfolg seines Kontrahenten Jun Sakima von der Regierungspartei LDP erhofft, denn der Kandidat gilt als Befürworter von Casino-Projekten auf Okinawa.
Er bekam allerdings lediglich 44 % der Stimmen. Neben den vielen spielenden Japanern und potentiellen Touristen dürften die auf den Inseln stationierten US-Truppen das Wahlergebnis betrauern, denn auch die amerikanischen GIs gelten als große Anhänger von Poker und Glücksspiel.
Liberalisierung des Casino-Marktes verspricht Milliarden-Umsätze
Internationale Konzerne aus der Glücksspiel-Industrie wie Caesars, MGM oder Wynn haben bereits großes Interesse an einer Eröffnung von Spielcasinos auf den japanischen Inseln bekundet. Der Schritt nach Asien wäre für sie nicht neu, denn viele betreiben bereits im chinesischen Spielerparadies Macau große Casino-Resorts.
Spielerparadies Singapur
Die Hoffnungen der Glücksspiel-Betreiber auf künftige Milliardeneinnahmen im Land der aufgehenden Sonne sind nicht unbegründet. Als lukratives Beispiel gilt vielen Singapur, wo das Glücksspiel seit einigen Jahren erlaubt ist. Nachdem die entsprechenden Gesetze vor bald zehn Jahren geändert wurden, werden in dem asiatischen Stadtstaat in Mega-Casino-Resorts wie dem Marina Bay-Sands alljährlich Umsätze in Milliardenhöhe erwirtschaftet.
Wie in Singapur erhofft sich die Casino-Industrie von vergleichbaren Etablissements in Japan einen Boom. Auch die Regierung verspricht sich viel von der Neuansiedlung, schließlich dürften die Casinos den gebeutelten Staatskassen hohe Steuereinnahmen bescheren.
Im Gleichschritt damit dürften die Touristenzahlen anwachsen, wodurch der Gastronomie- und Unterhaltungsbranche – und letztendlich auch dem Staat – weitere Einnahmen zufließen. Ob das jedoch mittelfristig auf Okinawa der Fall sein wird, darf nach der Wahl des neuen Gouverneurs zumindest bezweifelt werden.
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