Um 6,5 Mio. GBP betrogen? Klage gegen britischen Lotto-Betreiber Camelot
Posted on: 11/04/2022, 01:10h.
Last updated on: 11/04/2022, 01:11h.
Ein 60-jähriger Brite hat Klage gegen Lotto-Betreiber Camelot eingereicht, um die Auszahlung eines Gewinnes in Höhe von 6,5 Mio. GBP zu erstreiten. Im Oktober 2019 habe Peter Rhodes in einer Londoner Lotto-Annahmestelle sein Lottoticket auf einen möglichen Gewinn hin prüfen lassen, berichtete am Freitag die Zeitung The Mirror [Seite auf Englisch]
Nachdem das Lesegerät das Ticket als ein Gewinnerticket angezeigt habe, habe der Kassierer es hinter dem Ladentisch verschwinden lassen. Rhodes habe dann die Herausgabe seines Tickets gefordert, woraufhin der Verkäufer ihm einen anderen Schein in die Hand gedrückt habe. Rhodes erzählt:
Als ich reinkam und das Ticket überreicht habe, hat der Ladeninhaber es durch die Maschine gezogen und diese hat ein Geräusch gemacht, dass es sich um ein Gewinnerticket handelt. Ich wusste da nicht, wie viel es sein würde und er hat sich geweigert, mir meinen Schein zurückzugeben. Ich habe das Ticket zurückverlangt und er machte drei Schritte nach rechts und legte es hinter den Tresen. Ich habe mich hinübergelehnt und zirka 80 Scheine dort gesehen. Er hat einen gegriffen und mir 11.40 GBP oder so etwas ausgezahlt.
Der Kassierer habe darauf bestanden, dass er Rhodes sein eigenes Ticket zurückgegeben habe. Der Veteran habe den Unterschied jedoch sofort erkannt, da er sein Ticket in der Brieftasche zweimal gefaltet habe. Das ihm in die Hand gedrückte Ticket hingegen habe keinerlei Knicke enthalten.
Camelot-Mitarbeiter bestätigte ihn als Käufer des Gewinner-Loses
Der Rentner habe sich daraufhin an die Hauptgeschäftsstelle Camelots gewandt. Ein Mitarbeiter habe anhand eines Zahlungsbelegs und einer digitalen Nachverfolgung aller Lotto-Ticket-Verkäufe darlegen können, dass Rhodes tatsächlich ein Gewinnerlos im Wert von 6,5 Mio. GBP erstanden habe.
Doch die Freude über den vermeintlich zurückeroberten Lotto-Gewinn sei schnell verblasst. So habe sich kurz darauf die Betrugsabteilung der Lotterie bei Rhodes gemeldet. Diese habe ihm erklärt, dass der Gewinn bereits ausgezahlt worden sei und die Lotterie keine doppelten Auszahlungen vornehme. Die Betrugsabteilung habe keinen Grund gesehen, von einem Betrug auszugehen.
Rhodes sei daraufhin zur Polizei gegangen, um Anzeige zu erstatten. Auch habe er einen Anwalt eingeschaltet, um gegen die Lotterie vor Gericht zu ziehen. Wie der Veteran erklärt, wolle er die Sache keinesfalls auf sich beruhen lassen.
Es geht hier um einen Geldbetrag, der Leben verändert. Sie haben nicht mich bestohlen, sie haben die Zukunft meiner Kinder gestohlen. Das Geld sollte für sie sein. Ich bin vor wenigen Wochen 60 geworden und ich habe noch nie jemanden um irgendetwas gebeten.
Von Camelot sei Rhodes zutiefst enttäuscht. Schließlich werbe die Lotto-Gesellschaft damit, wie wichtig es ihr sei „die Leben der Menschen zu verändern“. Auf Nachfrage der Medien habe Camelot bislang nur ein kurzes Statement abgegeben. Das Unternehmen stehe mit Rhodes Anwälten in Kontakt. Spezifische Details über den Vorfall wolle man nicht kommentieren.
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