Großbritannien: Kreditkartenverbot im Glücksspiel zeigt Erfolg
Posted on: 03/11/2021, 02:36h.
Last updated on: 03/11/2021, 02:36h.
Das Kreditkartenverbot für Glücksspieler in Großbritannien scheint erste Früchte zu tragen. Dies ist das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Zwischenbewertung [Seite auf Englisch] der britischen Glücksspielaufsicht (UKGC). Wie die Behörde erklärt, habe sich die Anzahl der beobachteten Kreditkartenzahlungen zu Glücksspiel-Zwecken seit Beginn des Verbots im April 2020 auf ein Minimum reduziert.
Die Zahl der Spieler, die über alternative Methoden nach wie vor mit geliehenen Geldern spielten, sei konstant geblieben. Die meisten der Spieler, die zuvor mit Kreditkarte gezahlt hätten, seien nach Einführung des Verbots jedoch nicht auf Alternativen umgestiegen.
Das Kreditkartenverbot im britischen Glücksspielsektor ist auf zweierlei Art umgesetzt worden. Zum einen wurden lizenzierte Glücksspiel-Anbieter aufgefordert, die Zahlungsoption Kreditkarte gänzlich zu streichen. Zum anderen liegt es in der Verantwortung der Banken, Transaktionen zu stoppen, die von einem Kreditkarten-Konto an Glücksspiel-Firmen in Auftrag gegeben werden. So sollen auch Kreditkartenzahlungen an nicht lizenzierte Anbieter verhindert werden.
Verschiedene Banken hätten zudem bestätigt, dass die Kreditkartennutzung im Allgemeinen sowie mit Kreditkarten verknüpfte Bargeldabhebungen infolge des Verbotes nicht angestiegen seien. Außerdem gebe es keinen Anstieg der Berichte über illegale Kreditvergaben.
Dank der Kooperation mit alternativen E-Zahlungsdienstleistern sei es darüber hinaus über den Umweg eines E-Wallets nicht mehr möglich, Transaktionen an Glücksspielfirmen per Kreditkarte zu veranlassen.
Besonders positiv zu bewerten sei, dass die Spieler selbst das Kreditkartenverbot begrüßten. Viele hätten erklärt, dass es ihnen mehr Kontrolle über das eigene Glücksspiel-Verhalten gewähre.
Langzeitstudie in Arbeit
Während das erste Zwischenergebnis des nun 18 monatelangen Kreditkartenverbotes erfreulich sei, sei es weiterhin wichtig, das Verhalten der Glücksspieler in Bezug auf ihre Zahlungen zu beobachten. Die UKGC habe dazu die Forscher von NatCen Social Research damit beauftragt, eine umfangreiche Studie zu erstellen.
Andrew Rhodes, der derzeitige Interim-CEO der Glücksspiel-Aufsicht, erklärt:
Die bislang beobachtete erfolgreiche Implementierung des Verbots in der gesamten Branche und dessen Auswirkungen auf das Verhalten und die Ausgaben der Verbraucher sind ein ermutigendes Zeichen, dass das Verbot dazu beigetragen hat, dass sich Spieler weniger auf das Glücksspiel mit geliehenen Geldern stützen. Wir freuen uns auf den Bericht von NatCen über die langfristigen Auswirkungen des Verbots.
Die Langzeitstudie solle im Frühjahr 2023 abgeschlossen werden. Die daraus hervorgehenden Ergebnisse sollen dann genutzt werden, um die Arbeit der Behörde in Bezug auf den Spielerschutz weiter zu optimieren.
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