EGBA übt Kritik an Online-Glücksspiel-Lizenzgebühren in Italien
Posted on: 20/12/2023, 08:00h.
Last updated on: 20/12/2023, 08:18h.
In Italien plant der Gesetzgeber eine Neuregulierung der Lizenzgebühren für das Online-Glücksspiel. Der europäische Glücksspielverband EGBA warnt vor der Erhöhung. Diese könne illegalen Online-Glücksspiel-Anbietern in Italien den Weg ebenen, so die Befürchtung [Seite auf Englisch] der European Gaming and Betting Association.
Die EGBA erklärte am Dienstag, dass Italien europaweit die höchsten Gebühren für das Online-Glücksspiel aufweisen werde, sollten die Änderungen umgesetzt werden. Der Verband äußerte ernste Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen dieses Schritts.
So könne die Erhöhung der Abgabenlast für das lizenzierte Online-Glücksspiel in Italien den Exodus legaler Betreiber herbeiführen. Dies werde sich direkt auf den Staatshaushalt auswirken, da die Einnahmen aus dem Bereich signifikant sinken könnten.
Die Neuregulierung sieht unter anderem eine massive Steigerung der Lizenzgebühren für das Online-Glücksspiel vor. Statt wie bisher 200.000 Euro soll eine offizielle Genehmigung künftig 7 Mio. Euro kosten. Diese liegt damit um das fast Dreifache über einer früher diskutierten Gebühr in Höhe von 2,5 Mio. Euro. Diese war jedoch nie beschlossen worden.
Die von Online-Glücksspielbetreibern in Italien als „unverantwortlich“ gebrandmarkte Erhöhung um das 35-Fache werde zu einer erheblichen Reduzierung der lizenzierten Anbieter führen. Deren Zahl könnte, so die Prognose, von derzeit über 90 auf nur noch rund 15 bis 20 sinken. Davon besonders betroffen seien vor allem kleinere Unternehmen, die in Italien legales Online-Glücksspiel anbieten.
Vorschub für illegales Glücksspiel?
Darüber hinaus bestehe laut EGBA die Gefahr, dass die Lücke durch illegale Anbieter gefüllt werde. Diese leisteten nicht nur keine Abgaben, sondern seien zudem eine Gefahr für den Schutz der italienischen Online-Spieler.
So fänden sich bei ihnen keine oder nur ungenügende Maßnahmen zur Sicherung eines verantwortungsvollen Spiels. Hinzukomme die steigende Gefahr von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.
EGBA-Generalsekretär Maarten Haijer warnte:
Zusammen mit den anderen Beschränkungen auf dem italienischen Glücksspielmarkt, wie dem lokalen Werbeverbot, wird diese vorgeschlagene Gebührenerhöhung Italien zu einem geschlossenen Markt für neue Marktteilnehmer machen und zu einem Exodus der bestehenden Lizenznehmer führen.
Der Verband fordere den Ministerrat deshalb dringend auf, den Vorschlag zu überdenken. Dieser verschärfe das Problem des Online-Glücksspiel-Schwarzmarktes in Italien eher, als dass er es verbessere.
Schon jetzt sei Italien einer der größten Märkte für das illegale Online-Glücksspiel. Die Umsätze von über 1 Mrd. Euro dürften sich künftig weiter erhöhen, wenn es zu der Anhebung komme, so die EGBA. Ob es zu der drastischen Erhöhung tatsächlich kommt, liegt nun an der Regierung des Landes.
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