Krypto-Platt­formen lösen Glücks­spiel als Premier-League-Sponsoren ab

Posted on: 09/10/2024, 02:30h. 

Last updated on: 08/10/2024, 10:47h.

In Großbritannien ist die Glücksspielbranche einer der wichtigsten Finanziers der Premier-League-Klubs. Dies dürfte sich angesichts des bevorstehenden Werbeverbots auf den Trikots ab übernächstem Jahr ändern. Doch alternative Geldquellen stehen für die Teams bereit: Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass Krypto-Plattformen das Glücksspiel künftig als wichtige Premier-League-Sponsoren ablösen könnten.

Kryptowährungen
Krypto wird immer mehr zum Fußballsponsor (Bild: Pixabay)

Jährlich fließt aus den Taschen der Glücksspielbetreiber ein dreistelliger Millionenbetrag in die Kassen der britischen Fußballklubs. Auch deshalb ist die Werbung der Anbieter fast in allen Stadien präsent. Unterstützt wird dies dadurch, dass sieben der 20 Teams ein Glücksspielunternehmen als Trikotsponsor haben.

Doch die Anzeichen verdichten sich, dass sich dies spätestens mit Beginn des Sponsoring-Banns ändern wird. Aktuellen Schätzungen zufolge sind es die Betreiber von Krypto-Börsen und Plattformen, die massiv in das Sponsoring der Premier League einsteigen.

Aufgrund der wachsenden Kritik aus Politik und Gesellschaft hatten sich die Vereine der englischen Eliteliga entschlossen, auf Trikotsponsoring durch Glücksspielunternehmen zu verzichten. Mit Beginn der Saison 2026/27 sind deshalb keine Logos von Firmen aus dieser Branche mehr auf den Trikots der Klubs erlaubt. Dies führt dazu, dass sich das Management der Vereine mit einem solchen Sponsor derzeit verstärkt nach Alternativen umschaut. Bedingung: Diese müssen ebenfalls bereits sein, sich die Werbung eine zweistellige Millionensumme jährlich kosten zu lassen.

Bereits in dieser Saison sollen Krypto-Plattformen einen dreistelligen Millionenbetrag in das Sponsoring der Premier League fließen lassen. Medienberichten zufolge beträgt die Gesamtsumme der finanziellen Zuwendungen aus der Branche mittlerweile über 170 Mio. GBP.

Spendable Krypto-Sponsoren

Zu den prominentesten Empfängern der Krypto-Millionen gehört Berichten zufolge der Londoner Klub Tottenham Hotspur. Dieser soll durch seine globale Sponsoring-Partnerschaft mit Kraken in diesem Jahr einen hohen zweistelligen Millionenbetrag erhalten.

Ein großer Unterschied bei der Bezahlung der Sponsoring-Millionen dürfte in dem Zeitfenster der gewünschten Überweisungen liegen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Anbietern aus dem Glücksspielsektor und anderen Branchen fordern die Klubs eine Vorabzahlung der vereinbarten Gelder. Grund dafür ist die hohe Volatilität der Kryptowährungen, welche Zahlungseingänge durch die Teams schlecht prognostizieren lassen.

Neben Tottenham dürfte Manchester City zu den größten Profiteuren der Krypto-Sponsoren in der Premier League zählen. Durch seine Kooperation mit der Plattform OKY soll der Seriensieger der letzten Jahre 70 Mio. GBP erhalten. Es wäre damit nur eine Frage der Zeit, bis die Krypto-Branche das Glücksspiel in der Riege der bedeutenden Premier-League-Sponsoren abgelöst hat.