KSA veröffentlicht Leit­linien gegen Spiel­manipulation

Posted on: 17/01/2024, 10:23h. 

Last updated on: 17/01/2024, 10:23h.

Auch in den Niederlanden wird Wettbetrug als ernste Gefahr für die Integrität des Sports angesehen. Um diese zu schützen, veröffentlichte die Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) neue Leitlinien zur Verhinderung von Spielmanipulation.

Fußballspieler
Die KSA will den Sport besser vor Betrug schützen (Bild: Flickr/T. Takasu, CC BY 2.0)

Auslöser der Maßnahme waren laut KSA Hinweise auf mögliche Manipulationsrisiken. Aus diesem Grund habe die Behörde Einschränkungen bei den Wettangeboten beschlossen. So dürfen Glücksspielanbieter künftig keine Sportwetten mehr auf bestimmte Wettbewerbe anbieten. Dies gilt insbesondere auf Matches, an denen Amateurvereine beteiligt sind.

Darüber hinaus müssen die Betreiber laut KSA ihre Analyse-Tools zur Verhinderung von Spielmanipulation stärken. Hier habe die Behörde nach einer Untersuchung zahlreiche Mängel festgestellt.

Die KSA erklärt dazu:

Diese Identifizierung und Analyse muss nach Ansicht der KSA erheblich verbessert werden. Daher wird den derzeitigen Online-Sportwettenanbietern eine Anleitung gegeben, wie sie die Identifizierung und Analyse in Zukunft durchführen sollen.

Dabei hätten sich die Kontrollprozesse der einzelnen Betreiber mitunter erheblich unterschieden. Während ein Anbieter von Online-Glücksspielen ausführliche Begründungen geliefert habe, hätten sich andere Analysen auf einen einzigen Satz beschränkt.

Einheitliches Vorgehen gefordert

Hinzukomme, dass bei erhöhter Manipulationsgefahr nicht jeder Anbieter umfassende Maßnahmen ergreife. Hier müsse es jedoch ein branchenweit einheitliches Engagement geben, um Spielmanipulation wirksam zu verhindern, fordert die KSA. Um dafür zu sorgen, werde die Behörde in Kürze einen erweiterten Leitfaden für die Identifizierung und Analyse von Betrugsversuchen veröffentlichen.

Zudem definierte die KSA Spielmanipulation genauer. Sie spreche davon, wenn „das Ergebnis eines Sportspiels ganz oder teilweise von einem Teilnehmer (Spieler, Trainer oder Schiedsrichter) bestimmt wird, der absichtlich verliert oder betrügt“.

Auch in anderen Ländern soll die Integrität im Sport gestärkt werden. So haben in Schweden die Glücksspielbehörde Spelinspektionen und der Verband für Sportwetten-Integrität IBIA eine engere Kooperation vereinbart. Dieser zufolge wollen beide Organisationen beim Verdacht auf Spielmanipulation umgehend Informationen austauschen. In Frankreich hat die Glücksspielbehörde ANJ die Liste der für Sportwetten genehmigten Bereiche gekürzt. So sind künftig keine Wetten auf Resultate aus den tunesischen und armenischen Fußballligen mehr möglich. Auch bei dieser Entscheidung spielte die Gefahr der Wettmanipulation eine Rolle.

Spielmanipulation sei ein ernstes Delikt, bilanziert die KSA. Diese könne zu Bestechung, Betrug und Geldwäsche führen.

Um Glücksspielanbieter beim Kampf gegen Betrug zusätzlich zu unterstützen, hat die Behörde eine Hotline für Hinweise auf mögliche Verdachtsfälle eingerichtet. Inwieweit diese hilft, Betrugsfälle zu reduzieren, werden kommende Analysen der KSA zeigen.