Nevadas Glücksspiel-Kommission berät über Casino-Hausverbot für Zuhälter in Las Vegas
Posted on: 25/08/2022, 01:22h.
Last updated on: 25/08/2022, 01:22h.
Die Glücksspiel-Kommission des US-Bundesstaats Nevada wird am heutigen Donnerstag darüber entscheiden, ob einem Mann aus Las Vegas den Zutritt zu den Casinos im US-Bundesstaat Nevada verweigert werden soll. Dieser soll zuvor Frauen zur Prostitution in den Resorts am Strip gezwungen haben, berichtete das Las Vegas Review-Journal [Seite auf Englisch] diese Woche.
Die Kommission wolle prüfen, ob Kendrick Laronte Weatherspoon auf die Liste der ausgeschlossenen Personen der Glücksspielkontrollbehörde von Nevada, das sogenannte „Black Book“, gesetzt werden solle. Wenn Weatherspoon auf der Liste stehe, seien die Casinos in Nevada dafür verantwortlich, ihm den Besuch ihrer Einrichtungen zu verwehren.
Ein historischer Fall
Wenn der Ausschluss von der Kommission bestätigt wird, wäre Kendrick Weatherspoon die 36. Person, die auf die Liste gesetzt wird. Zum letzten Mal wurden dem Black Book im Jahre 2018 die Namen von vier Männern hinzugefügt, nachdem sie 2016 vor dem Bezirksgericht von Clark County wegen Diebstahls und Betrugs beim Glücksspiel zu Gefängnisstrafen verurteilt worden waren.
Die Aufnahme Weatherspoons wäre allerdings historisch. Er wäre die erste im Black Book gelistete Person, die nicht wegen Betrugs bei Casinospielen oder Verbindungen zum organisierten Verbrechen verurteilt wurde.
30 Übergriffe in 21 Jahren bekannt
Weatherspoon sei der Justiz des Bundesstaates bereits einschlägig bekannt. Zwischen 2000 und 2021 seien 30 Fälle vor dem Las Vegas Justice Court verhandelt worden.
Zu den Vergehen hätten Drogenhandel, häusliche Gewalt und Trunkenheit am Steuer gehört. Im Juni 2021 wurde er wegen sexuellen Menschenhandels mit einem Erwachsenen, Körperverletzung durch Strangulation, sexueller Nötigung, Entführung und Einbruch angeklagt.
Frauen mit Gewalt zur Prostitution gezwungen
Eine Frau habe der Polizei gegenüber ausgesagt, sie habe Weatherspoon im Casino Royale kennengelernt. Dieser habe ihr angeboten, „ihr Zuhälter zu sein“ und ihr dabei zu helfen, als Sexarbeiterin Geld zu verdienen, heißt es in dem Verhaftungsbericht.
Als sie nicht mehr für ihn habe arbeiten wollen, sei er in ihrer Wohnung aufgetaucht. Er habe sie gewürgt und vergewaltigt. Vor Gericht habe sich Weatherspoon der Nötigung für schuldig bekannt und sei dann zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.
Reputation des regulierten Glücksspiels schützen
Die Mitglieder des Kontrollrats hätten bereits im Vorfeld darüber diskutiert, ob der Schritt angemessen sei, jemanden zu sperren, der kein glücksspielbezogenes Verbrechen verübt habe.
In seiner Aussage vor dem Kontrollrat im Januar sagte der stellvertretende Generalstaatsanwalt Michael Somps, dass Weatherspoon zwei Kriterien für die Aufnahme in die Liste erfülle.
Zunächst sei er wegen Verbrechen bereits in Nevada verurteilt worden. Für einen Ausschluss spreche weiterhin, dass er
einen berüchtigten oder anrüchigen Ruf hat, der das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Glücksspielindustrie, die frei von kriminellen oder korrupten Entwicklungen ist, beeinträchtigen würde.
Ursprünglich habe das Black Book sicherstellen sollen, dass Personen, die mit der Mafia in Verbindung stünden, vom lizenzierten Glücksspiel ausgeschlossen werden könnten, so Somps. Doch das Statut sei viel weiter gefasst und inkludiere auch jemanden wie Weatherspoon.
Dem schließe sich auch der Vorsitzende des Ausschusses, Brin Gibson, an. In Bezug auf Prostitution und Menschenhandel müsse ein Zeichen gesetzt werden. Legales und reguliertes Glücksspiel dürfe nicht damit in Verbindung gebracht werden. Dies sei eine Bedrohung für den Ruf des Staates Nevada.
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