Glücksspiel-Imperium Las Vegas Sands greift nach neuen Märkten

Posted on: 14/03/2022, 11:37h. 

Last updated on: 14/03/2022, 11:38h.

Nach dem Tod des Casino-Magnaten Sheldon Adelson geht der Glücksspiel-Konzern Las Vegas Sands neue Wege. Der neue Las-Vegas-Sands-Chairman und CEO Rob Goldstein gab letztes Jahr den Verkauf seiner Standorte in Las Vegas bekannt. Nun berichtete er in einem Interview mit dem Las Vegas Review-Journal [Seite auf Englisch] über die zukünftigen Pläne des Unternehmens.

The Venetian, Gondeln, Wasser, Gebäude
Las Vegas Sands hat das Venetian und seine anderen Standorte in Las Vegas verkauft. (Bild: unsplash.com, Scott Webb)

Die Las Vegas-Standorte von LV Sands The Venetian, Palazzo und The Venetian Expo sind für 6,25 Mrd. USD an Apollo Global Management Inc. und Vici Properties Inc. verkauft worden.

Der Erfolg von LV Sands habe in den 1990er Jahren begonnen. Damit sei damals der Eintritt in die Märkte von Singapur, Macau und schließlich Pennsylvania ermöglicht worden. Der Verkauf der Standorte in Las Vegas sei eine Entscheidung gewesen, die Adelson und Goldstein gemeinsam getroffen hätten:

Für uns war es ein opportunistischer Verkauf. Hätten wir das COVID-Chaos nicht durchgemacht, hätten wir es wahrscheinlich nicht getan. Die meisten Leute wissen nicht, dass Sheldon ein Teil dieser Entscheidung war. Es war auch für ihn eine schmerzhafte Entscheidung, aber wir haben sie getroffen.

Dennoch werde LV Sands Las Vegas nicht gänzlich verlassen. Es sei ein Büro mit 300 bis 400 Mitarbeitern geplant, die in den Bereichen Design, Konstruktion, IT, Personalwesen und Recht tätig sein würden. Somit bleibe das Unternehmen auch zukünftig Teil der Gemeinschaft in der Wüstenstadt.

Fokus auf Macau und Singapur

Die Geschäfte in Macau und Singapur seien das Rückgrat des Konzerns, erklärte Goldstein. 92 % der Einnahmen generiere das Unternehmen in diesen Märkten, so der CEO. LV Sands sei mit sechs Casino-Resorts das führende Unternehmen in Macau.

Gerade sei die Renovierung des Londoner Hotels & Casinos mit 6.000 Zimmern abgeschlossen worden. Dies habe 2 Mrd. USD gekostet. Auch das Four Seasons sei kürzlich aufwändig renoviert worden. LV Sands unterhalte in Macau 13.000 Zimmer und beschäftige mehr als 30.000 Mitarbeiter.

Allerdings sei der Markt auch sehr herausfordernd. Vor allem die Restriktionen aufgrund des Coronavirus seien problematisch:

Ich war im Januar 2020 mit Sheldon in Peking, das letzte Mal, dass er international gereist ist. Und der damalige Botschafter sagte: `Da ist dieses Ding in Wuhan, ein Virus da unten`, und wir hatten damals keine Ahnung, was das bedeutete. Wenn Sie mir damals gesagt hätten, dass wir diesen Krieg zwei Jahre später immer noch führen würden, hätte ich Ihnen nicht geglaubt, aber hier sind wir. Die Situation bleibt frustrierend. Wir hoffen auf eine schnelle Änderung.

Große Hoffnungen lägen im Marina Bay Sands in Singapur, das zwei Jahre lang geschlossen gewesen sei. Obwohl die chinesische Grenze immer noch geschlossen sei, hoffe das Unternehmen auf hohe Besucherzahlen aus Indonesien, Malaysien, Korea und Japan.

Bemühungen um US-Märkte

Obwohl der Fokus derzeit auf den asiatischen Märkten liege, bemühe sich LV Sands gerade auch darum, in mehreren US-Märkten Fuß zu fassen. So richte das Unternehmen seinen Blick auf Texas, wo gerade legislative Entscheidungen anstünden. Dann plane LV Sands ein großes Integriertes Resort, so Goldstein.

Las Vegas Sands mischt nicht im Online-Geschäft mit

Las Vegas Sands plane derzeit noch keinen Eintritt in den Online-Sportwetten-Markt. Generell habe das Unternehmen keine Herangehensweise für Online-Sportwetten oder -Glücksspiel. Dennoch sei es ein interessanter Markt, der rentabel sein könne, aber LV Sands habe diesen Punkt noch nicht erreicht.

Auch New York habe der Konzern im Visier. In den kommenden Monaten rechne Goldstein mit der Lizenzerteilung. In Florida hingegen dürften noch einige Jahre ins Land ziehen, bis sich der Glücksspielmarkt öffne. Doch wenn es so weit sei, werde LV Sands etwas Erstklassiges im Sonnenstaat machen.