Milliardenprozess: Las Vegas Sands in Macau auf rund 12 Mrd. USD verklagt
Posted on: 09/06/2021, 10:48h.
Last updated on: 09/06/2021, 11:54h.
Dem Casino-Betreiber Las Vegas Sands steht in Macau ein teures Gerichtsverfahren bevor. Ein ehemaliger Geschäftspartner fordert von dem Glücksspielunternehmen vor Gericht die gigantische Summe von 12 Milliarden USD Schadensersatz wegen Vertragsbruches.
Kläger ist die von dem taiwanesischen Geschäftsmann Marshall Hao geleitete Asian American Entertainment Corporation (AAE). Hao wirft Sands vor, vor vielen Jahren den Vertrag über eine Casino-Lizenz in Macau gebrochen zu haben.
Seit 20 Jahren Streit
Der Streit zwischen den beiden ehemaligen Vertragspartnern zieht sich schon seit dem Jahr 2001 hin. Damals bewarben sich beide Unternehmen gemeinsam um eine der neuen Casino-Lizenzen von Macau.
Doch während des Bewerbungsprozesses beendete Sands die Partnerschaft und begann stattdessen eine Kooperation mit der in Hongkong ansässigen Galaxy Entertainment Group. Dieses Gespann erhielt letztlich eine der begehrten Lizenzen.
Hao beziffert die erlittenen Schäden auf mehrere Milliarden US-Dollar. Als Kompensation verlangt er von Sands 70 % der Profite, die dessen Venetian Casino in Macau zwischen 2004 und 2022 erwirtschaftet hat. Nach Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters summiert sich dies auf einen Betrag von rund 12 Milliarden USD.
Bereits im Jahr 2007 reichte AAE vor einem US-Gericht Klage gegen Sands wegen des Vertragsbruches ein. Nachdem diese letztendlich 2012 aufgrund von Verjährung für nichtig erklärt worden war, startete Hao vor Gerichten in Asien einen weiteren Versuch. Deshalb muss sich der Casino-Konzern aus den USA nun ab dem 16. Juni erneut vor einem Gericht in dem asiatischen Spielerparadies verantworten.
Reuters gegenüber zeigte Hao sich optimistisch, den Prozess zu gewinnen:
Asian American hat alle wichtigen juristischen Auseinandersetzungen im Macau-Prozess gewonnen, seit wir 2012 Klage eingereicht haben… wir sind zuversichtlich.
Doch auch Sands zeigte sich überzeugt, die Klage erneut abwehren zu können. Das Unternehmen betonte schon 2019, dass es sicher sei, den Prozess zu gewinnen.
Im letzten Geschäftsbericht klingt dies jedoch ein wenig anders. Darin erklärte Sands, dass sich das Management derzeit nicht in der Lage sehe, die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Niederlage präzise einzuschätzen. Die mögliche Milliardenzahlung dürfte deshalb bis auf Weiteres drohend über Sands schweben.
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