Liechtensteiner Casino-Boom greift auf die Schweiz über
Posted on: 01/04/2019, 12:37h.
Last updated on: 01/04/2019, 12:52h.
In Liechtenstein sollen derzeit weitere Casinos entstehen. Doch der Casino-Boom macht vor den Grenzen nicht halt und greift nun auch auf die Ostschweiz über. In Buchs in der Region Werdenberg soll jetzt ebenfalls eine neue Spielbank eröffnet werden.
Im Fürstentum Liechtenstein, das mit einer Fläche von 160 Quadratkilometern der sechstkleinste Staat der Welt ist, gibt es derzeit zwei Casinos. Ein Casino befindet sich in Schaanwald, das andere in Ruggell. In den letzten Monaten berichteten die Medien immer wieder, dass für Liechtenstein trotz der begrenzten Fläche mehr Casinos geplant sind und offenbar strecken die Investoren ihre Fühler nun auch über die Landesgrenzen hinaus aus.
Eröffnung eines Casinos in Buchs geplant
In der Ostschweizer Region Werdenberg soll in Buchs jetzt ebenfalls ein Casino entstehen. Auf welchem Grundstück die Spielbank zu finden sein wird, wird bisher noch geheim gehalten. Bekannt ist nur, dass es sich in der Bahnhofstraße befinden soll.
Die Region Werdenberg
Die Schweizer Region Werdenberg liegt im Kanton St. Gallen und grenzt im Osten an das Fürstentum Liechtenstein. Es umfasst die Gemeinden Sennwald, Gams, Grabs, Buchs, Sevelen und Wartau und ist mit dem Wahlkreis Werdenberg deckungsgleich. Dieser umfasst eine Fläche von rund 206 Quadratkilometern und eine Bevölkerung von 38.876 (Stand 2017). Die nächstgelegenen Casinos sind in Bad Ragaz und in Liechtenstein zu finden.
Der Schweizer Regionalzeitung Werdenberger & Obertoggenburger (W&O) sind die Investoren des Casinos in Buchs bekannt. Sie wollen ihre Identität jedoch erst nach Eintreffen der Bewilligung bekanntgeben.
Die Vorschriften sind in der Schweiz restriktiv. Die Anzahl der Spielautomaten und der Spieltische ist genau geregelt und um weder mit diesen noch mit der nahen Konkurrenz in Konflikt zu geraten, soll im Casino in Buchs nicht nur um Geld gespielt werden.
Geplant ist, sich hinsichtlich der Zielgruppe von den Casinos in der Schweizer und Liechtensteiner Umgebung abzuheben und als Gewinn Naturalien wie Käse, Fleischgutscheine oder Präsentkörbe mit Früchten anzubieten. Auch Goldvreneli soll es zu gewinnen geben. Dabei handelt es sich um die bekannte Schweizer Goldmünze, die ihren Namen nach dem Vornamen Verena erhalten hat und zwischen 1897 bis 1949 geprägt wurde.
Sollten den Investoren des Casinos die Bewilligung erteilt werden, ist die Eröffnung für Mitte Mai vorgesehen.
Drei neue Casinos für Liechtenstein
Im benachbarten Fürstentum Liechtenstein wurde bereits im Februar in Schaan ein Bauantrag für ein drittes Casino eingereicht, wie die Online-Zeitung „Vaterland“ berichtete. Wie lange der Bau dauert und wann die Eröffnung des Casinos in Aussicht steht, ist derzeit nicht bekannt.
Die Frage, viele Casinos in Liechtenstein „hineinpassen“ wurde dagegen schon jetzt sowohl vom Schaaner Vorsteher Daniel Hilti als auch vom Casino Schaanwald mit Gelassenheit beantwortet. Daniel Hilti geht davon aus, dass der Markt regele, wie viele Casinos in Liechtenstein verbleiben.
Der Marketing-Manager vom Casino Schaanwald sieht den neuen Wettbewerber sogar als Vorteil:
„Für uns muss es kein negatives Ereignis sein. Wir würden den Neubau nicht als Risiko, sondern vielmehr als Chance sehen, uns von Mitbewerbern abheben zu können.“
Weitere Casinos sollen in Eschen und in Balzers eröffnet werden. In Balzers möchte die Casino Austria (Liechtenstein) AG, die auch das Casino Schaanwald betreibt, eine Filiale eröffnen. Die Spielbank soll in einem bestehenden Gebäude untergebracht werden und wartet derzeit noch auf die Bewilligung. Geplant ist eine Eröffnung für den Spätsommer.
Wer das Casino in Eschen betreiben wird und wann dieses eröffnet werden soll, ist derzeit noch nicht bekannt. Allerdings bestätigte die Grossmad Immobilien AG, dass Gespräche mit Mietern erfolgen würden. Vermutet wird, dass im Grossmad-Park in der Essanestraße eine neue Spielbank geplant ist.
Hierbei würde es sich damit um das dritte Casino handeln, das in diesem Jahr in Liechtenstein eröffnet werden soll. Insgesamt gäbe es damit fünf Spielbanken im Fürstentum. Eine Limitierung sei laut Wirtschaftsminister Daniel Risch jedoch nicht geplant:
„Jeder, der die strengen Anforderungen erfüllt, soll eine Bewilligung zum Betrieb einer Spielbank erhalten.“
Die Investoren jedenfalls scheinen an der Wirtschaftlichkeit der Casinos nicht zu zweifeln und sehen Bedarf offenbar nicht nur in Liechtenstein selbst, sondern auch in der angrenzenden Schweiz.
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