„Offen für alle“: Londoner Hippodrome Casino lehnt Corona-Impfpass ab
Posted on: 23/04/2021, 06:08h.
Last updated on: 23/04/2021, 06:08h.
Die Gastronomie, Hotellerie und die Glücksspiel-Branche in London bereiten sich zurzeit auf die Wiedereröffnung am 17. Mai vor. Doch kürzlich deutete Premierminister Boris Johnson an, dass ein Impfnachweis erforderlich sein könnte, wenn die Beschränkungen aufgehoben würden. Das Londoner Hippodrome Casino lehnt dies mit dem Slogan „open to all – offen für alle“ vehement ab.
Das Hippodrome Casino habe sich damit über 60 weiteren Gaststätten, Restaurants und Nachtclubs angeschlossen, die diese mögliche Vorgabe der britischen Regierung ablehnten und ein Schreiben an Premier Johnson geschickt hätten, berichtete kürzlich der Telegraph [Seite auf Englisch].
In dem Brief heißt es unter anderem:
Wir werden unsere Kunden nicht zwingen, uns Unterlagen zum Gesundheitszustand vorzulegen, damit sie Zutritt erhalten.
Zu den Unterzeichnern zählen die CEOs von Rekom UK, der Betreiber von 42 Nachtclubs, und Tokyo Industries, das Clubs, Festivals und Bars betreibt. Andere, die den Brief unterstützen, sind bekannte Personen von Veranstaltungsorten wie dem Hippodrome Casino, den Electric Star Pubs, der Bocca de Lupo, dem Proud Cabaret, Brindisa sowie Burger & Lobster.
Alan Miller, Mitbegründer der Night Time Industries Association, der die Initiative organisierte, sagte:
Das britische Volk war im letzten Jahr gewissenhaft und bemerkenswert, und wir haben alle so lange darauf gewartet, zur Normalität zurückzukehren. Im Januar wurde uns gesagt, dass Impfstoffe unser Ausweg sind und dass wir uns auf einem Weg in die Freiheit befinden. Es ist weit entfernt von Freiheit, wenn wir in die Situation kommen, dass Pubs, Clubs, Festivals, Shows und Veranstaltungsorte jeglicher Art dazu gezwungen werden, Gesundheitspapiere zu verlangen. Wir werden das nicht tun.
Debatte um Impfpass spaltet das Land
Impfpässe oder ein Impfzertifikat als Nachweis dafür, dass eine Immunisierung gegen das SARS-CoV-2 erfolgt ist, sind derzeit nicht gesetzlich vorgeschrieben. Allerdings hat Premier Johnson angedeutet, dass dies durchgesetzt werden könnte, sobald allen Einwohnern im Vereinigten Königreich ein Impfstoff angeboten worden sei.
Auch aus dem Gesundheitsministerium sei die Aussage gekommen, dass diese Option geprüft werde, obwohl es noch vor einigen Monaten geheißen habe, dass derlei Pläne auf keinen Fall in Betracht gezogen würden.
Wie die britische Presse berichtet, herrsche nun Unsicherheit in der Bevölkerung und die Zweideutigkeit der jüngsten Aussagen von Regierungsseite habe das Land gespalten. Sie habe auch das Gastgewerbe in eine schwierige Lage gebracht.
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