Lotto-Talk im Turm: Gespräche zur Regulierung des deutschen Glücksspielmarktes
Posted on: 27/01/2023, 06:47h.
Last updated on: 27/01/2023, 08:37h.
In dieser Woche fand in im Berliner Fernsehturm zum nunmehr zweiten Mal ein Lotto-Talk im Turm statt. Lotto Niedersachsen führte im Rahmen dessen eine Gesprächsrunde unter anderem mit Vertretern der Glücksspielbehörde zur Regulierung des deutschen Glücksspielmarktes.
Zu den von Lotto Niedersachsen als federführende Gesellschaft im Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) geladenen Gästen gehörte auch der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert.
Erste Erfahrungen und Erfolge
In einer ersten Gesprächsrunde tauschten sich am Mittwoch die Vorstände der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) mit dem Geschäftsführer von Lotto Niedersachsen Axel Holthaus über das Thema „Glücksspielvertrag – Status quo“ aus. Dabei standen bisherige Erfahrungen zu den Resultaten der Regulierung und erste Erfolge im Mittelpunkt.
Holthaus resümierte:
Ich bin zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind und allenfalls minimalinvasives Nachsteuern seitens der Regulierung notwendig ist.
Eine demnächst erfolgende Evaluierung solle sicherstellen, dass die mit dem Glücksspielstaatsvertrag eingeführten Spielerschutzmaßnahmen wirkungsvoll seien.
Wie streng Spielerschutzmaßnahmen im Rahmen der Glücksspielregulierung ausfallen sollten, ist immer wieder Gegenstand von Diskussionen. Regelmäßig warnen Branchenvertreter, aber auch Marktbeobachter davor, die Zügel zu straff anzuziehen. Führe eine strikte Regulierung dazu, dass Spieler in den Schwarzmarkt abwandern, stehe dies den Zielen der Kanalisierung der Spieler in den legalen Glücksspielmarkt mit all seinen Schutzmaßnahmen entgegen.
Dies betonte zuletzt auch in Großbritannien immer wieder der Glücksspielverband Betting and Gaming Council, demzufolge insbesondere Erschwinglichkeitsprüfungen von Spielern zu einem Anstieg des Glücksspiels auf dem Schwarzmarkt führen könnten.
In einer weiteren Gesprächsrunde beim Lotto-Talk im Turm tauschten sich der Stellvertretende Direktor der Landesmedienanstalt Saarland (LMS) Dr. Jörg Ukrow, der Parlamentarischer Geschäftsführer der SPD Landtagsfraktion in Sachsen-Anhalt Rüdiger Erben sowie Sebastian Fiedler (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestags, aus. Sie kamen zu dem Schluss, dass der aktiven Glücksspielregulierung keine Ende gesetzt werden könne. Insbesondere das Online-Glücksspiel mache aufgrund der Schnelligkeit im Bereich von Innovationen eine ständige Begleitung durch die Aufsichtsbehörden notwendig.
Verbot der Glücksspielwerbung gefordert
Das Schlusswort hatte der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen Burkhard Blienert. Er wies dabei darauf hin, dass der Glücksspielmarkt zwar nunmehr reguliert sei, sich jedoch noch nicht unter Kontrolle befinde. Er forderte ein Verbot der Sportwettenwerbung zur TV-Hauptsendezeit sowie eine verstärkte Bekämpfung des terrestrischen Schwarzmarktes.
Seine Forderung nach einem Verbot der Glücksspielwerbung betonte Blienert auch in der Vorstellung seiner Arbeitsschwerpunkte am Donnerstag. Das Werbeverbot zu Hauptsendezeiten sei demnach eine Mindestanforderung. Er sehe ein gänzliches Werbeverbot für die sozialen Medien, das Internet, Fernsehen und Radio als notwendig an.
Ob Blienert diese Forderung durchsetzen können wird und die Glücksspielbranche neben der strengen Regulierung auch eine Werbeverbot erwarten wird, bleibt abzuwarten.
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