Lebenslange Haft: US-Lottomillionär tötet Freundin aus Eifersucht
Posted on: 02/06/2022, 02:15h.
Last updated on: 02/06/2022, 03:40h.
Ein millionenschwerer Jackpot-Gewinn im Jahr 2017 hätte das Leben eines heute 54-jährigen US-Amerikaners in glückliche Bahnen lenken können. Fünf Jahre später steht fest, dass er den Rest davon im Gefängnis verbringen wird.
Fünf Jahre, nachdem Michael H. durch ein Rubbellos zum zehnfachen Millionär wurde, verurteilte ihn nun ein Gericht in North Carolina wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Eine Jury hatte es zuvor als erwiesen angesehen, dass der Mann seine Freundin (†23) 2020 mit einem Kopfschuss geradezu hingerichtet hatte.
„Baby, pack die Koffer“
Im Jahr 2017 posierte Michael H. mit seiner Ehefrau, einem breiten Lächeln und einem überdimensionalen Scheck vor den Kameras des Lotterieanbieters North Carolina Education Lottery.
Ein Rubbellos hatte dem Angestellten eines Atomkraftwerks einen Gewinn in Höhe von 10 Mio. USD (rund 9,35 Mio. EUR) beschert.
Michael H. entschied sich für die sofortige einmalige Auszahlung anstelle von jährlichen Teilzahlungen von 500.000 USD. Nach Abzug von Steuern und Abgaben nahm er noch genau 4.159.101 USD mit nach Hause.
Genug, um „lebensverändernd“ zu sein, so der glückliche Gewinner damals dem Lotteriebetreiber gegenüber. Auch den Moment, in dem er den Millionengewinn erstmals realisiert hatte, schilderte Michael H.:
Mein Herz rutschte mir in die Hose und mir stockte der Atem. Ich rief meine Frau an und sagte ihr, sie solle ihre Koffer packen, denn wir hätten gerade 10 Millionen Dollar gewonnen.
Die Aufforderung an die Ehefrau, ihre Koffer zu packen, könnte im Nachgang anders interpretiert werden, als es der erste Moment vermuten ließ.
So stellte sich im nun zu Ende gegangenen Verfahren gegen Michael H. heraus, dass er sich knapp drei Jahre nach dem Gewinn bereits seit 18 Monaten in einer neuen Beziehung befunden hatte. Neue Freundin und späteres Opfer war die knapp 30 Jahre jüngere Keonna G.
Vom Gewinner zum Gefängnisinsassen
Die Mutter der 23-Jährigen hatte Mitte Juli 2020 die Polizei alarmiert, weil ihre Tochter nicht zu ihrer Arbeit als Vollzugsbeamtin erschienen war. In dem Hotelzimmer, in dem Keonna G. wohnte, stießen die Ermittler dann auf ihre Leiche. Die junge Frau war durch einen Schuss in den Hinterkopf getötet worden.
Schnell kamen die Fahnder Lotto-Millionär Michael H. auf die Spur. Unter anderem hatte die Auswertung von Überwachungsbändern ergeben, dass er der Einzige war, der sich im Tatzeitraum bei Keonna G. aufgehalten haben konnte.
Nach seiner Festnahme räumte der damals 52-Jährige die Tat ein. Er sei eifersüchtig gewesen, weil seine Freundin von ihrem Hotelzimmer aus Textnachrichten mit Männern ausgetauscht habe. Deshalb habe er sie erschossen.
Im Rahmen des Prozesses hatten sich Freunde und Angehörige von Keonna G. entsetzt über den Mord gezeigt. Eine Freundin erklärte Medienvertretern gegenüber:
Das ist schrecklich. Ich meine, er hatte gerade im Lotto gewonnen. Ich habe gehört, dass er gerade erst geheiratet hatte und dann gehst du los und bringst ein junges Mädchen um? Ein wundervolles Mädchen? Das verstehe ich nicht.
Verständnis brachte auch das Gericht nicht auf und verurteilte den einstigen Glückspilz nun zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe. Eine Bewährung ist ausgeschlossen. Ob von dem Millionengewinn noch etwas übrig ist, ist nicht bekannt. Nützen würde das Geld Michael H. aber wohl ohnehin nichts mehr.
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