Lottstift kritisiert Glücks­spiel­werbung auf Social Media

Posted on: 14/02/2024, 08:29h. 

Last updated on: 14/02/2024, 08:29h.

In Norwegen geht die Glücksspielbehörde Lottstift gegen verbotene Werbetechniken vor. Am Dienstag warnte sie Unternehmen eindringlich davor, Glücksspielwerbung auf Social Media zu schalten.

Lottstift-Büro
Die Behörde warnt vor der illegalen Werbung (Bild: Lottstift)

Im konkreten Fall geht es um den Online-Casino-Betreiber Schpell. Dieser nutzt nach Aussage von Lottstift seine Social-Media-Kanäle, um Glücksspielwerbung zu betreiben. Das sei jedoch illegal, so die Behörde.

Demnach besitze Schpell in Norwegen keine Glücksspiellizenz. Somit sei die Bewerbung derartiger Angebote in dem Land lediglich dem Monopolisten Norsk Tipping erlaubt. Erschwerend komme laut Lottstift hinzu, dass Schpell für seine Glücksspielwerbung auf Influencer setze, die besonders bei Jugendlichen populär sind.

In ihrem Statement erklärt die Regulierungsbehörde:

Unsere Inspektionen der Website von Schpell und ihrer sozialen Kanäle zeigen, dass sie Glücksspiele vermarkten, die in Norwegen nicht legal sind. Unter anderem nutzen sie zudem norwegische Influencer, die eine große Anzahl junger Follower haben. Auf Kanälen wie Twitch, Kick und YouTube verbreiten die Influencer, dass sie illegale Glücksspiele spielen.

Lottstift-Direktorin Monica Alisøy Kjelsnes betonte die Problematik, die von der Werbung an die junge Zielgruppe ausgehe. Diese nehme ihre Behörde sehr ernst, weshalb sie sich zu der öffentlichen Warnung veranlasst gesehen habe.

Jugendschutz in Gefahr

Die illegale Vermarktung von Glücksspiel könne Heranwachsende zu riskantem Verhalten verleiten, so die Befürchtung der Behörde. Dabei könnten sie auf den illegalen Seiten hohe Summen verspielen. Dass das Unternehmen in seiner Werbung Influencer einsetze, sei um so gravierender.

Neben Glücksspielwerbung auf Social Media steht der Auftritt von Prominenten beim Glücksspiel weltweit in die Kritik. So deuten der Ergebnisse einer australischen Studie darauf hin, dass dieser die Einstellung von Kindern und Jugendlichen zum Glücksspiel beeinflussen kann. Diese hätten nach Angaben des Australian Research Council danach die Auffassung, dass es sich bei Sportwetten und Online-Casinos um eine ganz normale Freizeitbeschäftigung handele. Aus diesem Grund fordern australische Spielerschützer eine strengere Regulierung bei der Kombination von Prominenten und Glücksspiel auf Social-Media-Kanälen wie YouTube, Instagram oder TikTok.

Lottstift setzte dem Unternehmen eine Frist bis zum 20. Februar, um die umstrittene Glücksspielwerbung und das Online-Casino-Angebot einzustellen. Sollte es der Aufforderung nicht nachkommen, drohte die Behörde mit Konsequenzen.

Wie diese aussehen könnten, erklärte Lottstift bisher nicht. Allerdings könnte der Schpell-Betreiber mit einer Geldstrafe und einer IP-Sperre belegt werden.