Macau legt obligatorische Mindestumsätze für Casinos fest
Posted on: 29/08/2022, 12:10h.
Last updated on: 30/08/2022, 04:30h.
Die Regierung der Sonderverwaltungszone Macau hat am Freitag Limits für die Anzahl der Spielautomaten und Spieltische festgelegt. Zudem soll es zukünftig eine Untergrenze für die Einnahmen mit Automaten und Spieltischen geben. Die neuen Regeln sollen mit der Vergabe der Glücksspiel-Konzessionen am 1. Januar 2023 in Kraft treten, berichtete Reuters [Seite auf Englisch] am Freitag.
Nach den neuen Vorgaben werde die Anzahl an Spielautomaten auf 12.000 beschränkt. Die Höchstanzahl an Spieltischen solle sich auf 6.000 belaufen. Bis Ende 2021 waren in Macau insgesamt 6.198 Spieltische und 11.758 Automaten in Betrieb.
Die Mindestumsätze sollen 7 Mio. MOP$ (864.757 Euro) pro Spieltisch und 300.000 MOP$ (37.061 Euro) jährlich betragen. Dies bedeute einen jährlichen Umsatz von mindestens 42 Mrd. MOP$ (5,19 Mrd. Euro) mit Spieltischen und 3,6 Mrd. MOP$ (440 Mio. Euro) mit Spielautomaten.
Sollten die Mindestumsätze nicht erreicht werden, bedeute dies zusätzliche Kosten für die Betreiber:
Wenn die durchschnittlichen Spieleinnahmen der Spieltische oder Spielautomaten der Konzessionäre die Untergrenze nicht erreichen, müssen die Konzessionäre eine Sonderprämie in Höhe der Differenz zwischen den durchschnittlichen Spieleinnahmen der Spieltische oder Spielautomaten der Konzessionäre und der Untergrenze zahlen.
Mehr Kontrolle und garantierte Steuereinnahmen
Auf diese Weise wolle die Regierung die Kontrolle über die Casino-Betreiber verschärfen, die vor den Corona-Restriktionen im Jahre 2019 Umsätze von insgesamt 36,25 Mrd. Euro generiert haben. Zudem garantiere die Maßnahme der Regierung einen Mindestbetrag an Steuereinnahmen, so Reuters.
Dies macht die Regierung in einer Erklärung auf ihrer Webseite deutlich:
Der neue Spielbetrieb ab Anfang nächsten Jahres wird … die Gesamtzahl aller Spieltische und Spielautomaten begrenzen, um eine geordnete und gesunde Entwicklung zu gewährleisten.
Da die Konzessionen Ende des Jahres auslaufen, müssen sich die sechs lizenzierten Betreiber Sands China, Wynn Macau, Galaxy Entertainment, MGM China, SJM Holdings und Melco Resorts erneut um ihre Lizenzen bewerben. Die Betreiber müssen ihre Anträge bis zum 14. September einreichen.
Die neuen Regelungen dürften für die Betreiber jedoch zur Unzeit kommen, denn 2022 zeichnet sich als das wirtschaftlich schlechteste Jahr für die Branche ab. Von Januar bis Juli dieses Jahres haben die Casinos Bruttospielerträge von nur 3,3 Mrd. Euro generiert.
Im gleichen Zeitraum 2021 waren es noch 7,05 Mrd. Euro. Grund sind unter anderem die Reiserestriktionen, die ausländischen Touristen immer noch den Besuch der Glücksspielmetropole verwehren.
Im schlimmsten Fall könnte sich bei einem Umsatz von lediglich 34,0 Mrd. MOP$ (4,2 Mrd. Euro der effektive Satz der Glücksspielsteuer von 40 % auf rund 54 % erhöhen. Dies könnte für die sechs Konzessionäre in Macau verheerende Folgen haben.
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