Türsteher vor Spielhallen: Madrid verschärft Glücksspiel-Vorgaben
Posted on: 23/04/2022, 05:30h.
Last updated on: 22/04/2022, 03:39h.
Die spanische Regierung hat das Glücksspiel sowie die Glücksspiel-Werbung in den vergangenen zwei Jahren strenger reguliert sowie weitere Restriktionen angekündigt. In Übereinstimmung mit dieser Entwicklung verabschiedete die autonome Gemeinschaft Madrid in dieser Woche neue Glücksspiel-Regeln.
Die Regierung von Madrid hat die neuen Richtlinien, die sowohl für Spielhallen als auch für Wettbüros gelten werden, an diesem Donnerstag im Amtsblatt, dem Boletín Oficial de la Comunidad de Madrid (BOCM) veröffentlicht. Ziel sei es, mit ihnen die Sicherheit der Spieler zu gewährleisten. Zugleich diene die Regulierung dazu, besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen sowie Minderjährigen Schutz vor den Gefahren des problematischen Glücksspiels zu bieten.
Mindestabstände und Bewachung der Eingänge vorgeschrieben
Den neuen Richtlinien zufolge müssen Spielhallen und Wettbüros nun einen Mindestabstand von 300 Metern zueinander aufweisen. Von Bildungseinrichtungen müssen sie mindestens 100 Meter entfernt sein. Der Zutritt zu Spielhallen muss streng überwacht werden.
Der Sprecher der Regierung der autonomen Gemeinschaft Madrid, Enrique Ossario, bestätigte:
„Es wird an der Tür einer jeden Einrichtung eine Person stehen müssen, die das Alter der Personen [, die eintreten wollen,] überprüft.“
Eine persönliche Zugangskontrolle habe nach Auffassung der Madrider Regierung auf Minderjährige eine abschreckende Wirkung. Dies sei effektiver, als allein auf Mindestabstände zu setzen.
Bereits im Jahr 2020, nach Ankündigung der Pläne der Regierung, das Glücksspiel stärker regulieren zu wollen, meldete sich Javier Molinera, Leiter der Sektion Glücksspiele und Wetten bei der Nationalpolizei Spaniens, zu Wort. Er erklärte gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur EFE [Seite auf Spanisch], dass das Glücksspiel in Spanien vollkommen sicher sei. Seine Abteilung überwache den Sektor seit 43 Jahren und obwohl der Glücksspielmarkt seit dem Jahr 2014 stetig wachse, sei kein Anstieg von Verstößen vonseiten der Anbieter zu verzeichnen. Eine Überregulierung des Marktes sei nach Ansicht Molineras jedoch zu vermeiden, denn dieser könnte dazu führen, dass Spieler in das illegale Glücksspiel abwandern.
Die neuen Glücksspiel-Regularien verbieten außerdem das Aufstellen von Bankautomaten innerhalb von Glücksspieleinrichtungen. Den Glücksspielanbietern sei es darüber hinaus untersagt, ihren Kunden Darlehen zu gewähren.
Abgesehen von den neuen Richtlinien hat die Regierung von Madrid beschlossen, 0,7 Prozent der Steuereinnahmen aus dem Glücksspiel für Maßnahmen zur Prävention und Behandlung von Spielsucht aufzuwenden. Dies entspreche einer jährlichen Summe von rund 1,2 Mio. EUR.
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