IBIA fordert Maßnahmen gegen Spiel­manipulation in Latein­amerika

Posted on: 10/07/2024, 05:30h. 

Last updated on: 09/07/2024, 05:02h.

Die International Betting Integrity Association (IBIA) fordert Entscheidungsträger in Lateinamerika auf, mit effektiven Maßnahmen gegen Spielmanipulation vorzugehen. Als positives Beispiel nannte der Verband Brasilien und seine neuen rechtlichen Bestimmungen. Dies gab die IBIA am Dienstag in einer Pressemitteilung bekannt.

Brasilien, Gesetz
Die neue Sportwetten-Regulierung ist laut IBIA Vorbild für Maßnahmen gegen Spielmanipulation in Lateinamerika. (Bild: Pixabay/Gerd Altmann)

Um Spielmanipulation effektiv zu bekämpfen, müsse in Lateinamerika ein solides System für die Integrität von Sportwetten geschaffen werden. Wie dies funktionieren könne, zeige der Vorreiter Brasilien.

Brasilien hat bei der Regulierung von Sportwetten gesetzlich festgeschrieben, dass lizenzierte Anbieter einer unabhängigen Überwachungsstelle beitreten müssen. Zu ähnlichen Mitteln greifen auch immer mehr Regulierungsbehörden in anderen Ländern. So müssen sich seit diesem Monat beispielsweise auch Sportwettenbetreiber in Spanien dem globalen Glücksspiel-Marktforschungsdienst SIGMA anschließen. Auf diese Weise sollen potenziell betrügerische Aktivitäten im Sport sowie Wettbetrug schneller erkannt werden.

Brasilien als Vorreiter in Lateinamerika

Wie dringend notwendig der Kampf gegen Spielmanipulation und Wettbetrug in Lateinamerika sei, zeige der IBIA zufolge die Anzahl der Betrugsversuche. So habe die IBIA in den vergangenen fünf Jahren an die Behörden in der Region 127 Fälle von verdächtigen Wetten gemeldet.

Brasilien sei mit seinen neuen Vorgaben auf dem besten Weg, Vorreiter in Sachen Integrität in Lateinamerika zu werden. Zugleich sei das Land ein attraktiver Markt für lizenzierte Sportwettenbetreiber.

Aktuelle Analysen würden davon ausgehen, dass das Land bis 2028 auf ein jährliches Umsatzniveau von 34 Mrd. USD kommen könnte. 60 % des Online-Sportwettenmarktes decke IBIA über Vereinbarungen mit dem Sportdaten- und Technologieunternehmen Genius Sports bereits ab.

IBIA sei in dem Land daher gut aufgestellt, um die Betreiber im Kampf gegen Spielmanipulation zu unterstützten. Dies sei für die Integrität des Sports und der Sportwetten in Lateinamerika jedoch noch nicht ausreichend.

IBIA-CEO Khalid Ali erklärte:

Mit der Legalisierung geht eine neue Verantwortung einher, den Sportwettenmarkt, den Sport und die Verbraucher vor Spielmanipulation zu schützen. Brasilien hat eine hohe Messlatte für Integrität gesetzt, aber in der gesamten lateinamerikanischen Region gibt es noch viel zu tun. Wir müssen uns darauf konzentrieren, ein robustes Ökosystem für die Integrität von Sportwetten auf dem gesamten lateinamerikanischen Markt zu schaffen.

Ziel der IBIA werde es daher sein, mit einem wachsenden Netzwerk in Lateinamerika zusammenzuarbeiten. Auf diese Weise könne nicht nur die Überwachung, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Akteuren auf dem Markt gestärkt werden.

Für die Meldung von Verdachtsmomenten auf Spielmanipulation könnte dies zunächst einen Anstieg bedeuten. Dieser dürfte zugleich jedoch mit einer effektiveren Bekämpfung des Wettbetrugs einhergehen.