Match-Fixing: Das große Problem in Schwedens Glücksspiel
Posted on: 03/12/2020, 02:44h.
Last updated on: 03/12/2020, 03:28h.
Schwedens Glücksspielaufsicht Spelinspektionen hat am Mittwoch Details für die bevorstehenden Regeländerungen bei Sportwetten [Seite auf Schwedisch] und die Verhinderung von Match-Fixing bekannt gegeben. Wie aktuell das Thema ist, zeigen vier neue Verdachtsfälle, die von den Kontrolleuren seit Anfang der Woche geprüft werden.
Die Glücksspielaufseher hoben hervor, dass die eingeschränkten Möglichkeiten von Wetten auf bestimmte Ereignisse oder Aktionen für alle in Schweden ausgetragenen Wettkämpfe Geltung hätten. Dies Regelung sei für sämtliche im Land aktive Anbieter verpflichtend.
Der für das Glücksspiel zuständige Sozialminister Ardalan Shekarabi begrüßte die Neuerungen:
Wir haben die Verantwortung, schutzbedürftige Verbraucher vor illegalem Glücksspiel zu schützen, aber auch die [lizenzierten Betreiber] auf dem Glücksspielmarkt vor unlauterem Wettbewerb zu bewahren.
Vier Sportler im Manipulationsverdacht
Wie wichtig das Vorhaben der Spelinspektionen ist, zeigt eine Reihe möglicher neuer Fälle von Match-Fixing, die in dieser Woche bekannt geworden sind. Demnach seien gegen vier Athleten Untersuchungen eingeleitet worden. Die namentlich nicht genannten Sportler stünden im Verdacht, Wettkämpfe manipuliert zu haben.
Nach Angaben lokaler Medien gehörten dazu ein ehemaliges Mitglied des U-21-Fußballationalteams, ein Torwart sowie zwei ehemalige Nationalspieler der Fußball-Variante Futsal. Sie sollen für die Manipulation ihrer Spiele Geldbeträge angenommen haben.
Um Spielmanipulationen zu verhindern, hat die Spelinspektionen im September neue Richtlinien angekündigt. Dazu gehört unter anderem, dass künftig nicht mehr auf Ereignisse wie Verwarnungen oder Strafstöße gewettet werden darf. Darüber hinaus ist es verboten, Wetten auf die Performance von minderjährigen Spielern abzuschließen. Die neuen Restriktionen sollen am 1. Januar 2021 in Kraft treten.
Der zuständige Ermittler Staffan Edlund erklärte gegenüber dem Sender SVT Sport, dass der ehemalige U-21-Spieler im vergangenen Jahr 300.000 SEK (rund 29.000 Euro) erhalten habe. Für den Betrag habe er während eines Spiels in Schwedens oberster Liga durch ein mutwilliges Foul eine gelbe Karte provoziert.
Dem Torhüter werde vorgeworfen, in einer Reihe von Matches haltbare Torschüsse absichtlich nicht pariert zu haben, um das Ergebnis in seinem Sinne zu beeinflussen. Ebenso wie die drei anderen Sportler bestreitet der Spieler die Anschuldigungen.
Edlund zeigte sich jedoch überzeugt, die Spieler belangen zu können. Er werde stichhaltige Beweise für das Match-Fixing vorlegen. Dazu zählten Kontoauszüge, Überweisungsvorgänge und das Wettverhalten der Verdächtigen.
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