Illegales Glücksspiel in Österreich: Anzahl beschlagnahmter Glücksspielgeräte steigt
Posted on: 26/01/2021, 10:56h.
Last updated on: 26/01/2021, 11:08h.
Die Finanzpolizei von Österreich hat für das Jahr 2020 eine Steigerung bei der Anzahl der beschlagnahmten Glücksspielgeräte gemeldet. Demnach seien bei Razzien gegen das illegale Glücksspiel 1.463 Glücksspielgeräte aus dem Verkehr gezogen worden, 100 mehr als im Vorjahr. Dies hat das Bundesministerium für Finanzen gestern in ihrer Pressemitteilung erklärt.
Das vergangene Jahr sei für die Finanzpolizei aufgrund der Covid-19-Pandemie eine besondere Herausforderung gewesen, gleichwohl sei die Jahresbilanz positiv.
Finanzminister Gernot Blümel erklärte:
Dank der zielgerichteten Kontrollen der Finanzpolizei konnten auch im vergangenen Jahr wieder große Erfolge im Kampf gegen Sozialbetrug, organisierte Schattenwirtschaft, Steuerhinterziehung und das illegale Glücksspiel erzielt werden. Damit sorgen wir für faire Wettbewerbsbedingungen, schützen die redlichen Unternehmen und stärken den heimischen Wirtschaftsstandort. Gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen ist Betrug nicht tolerierbar und ich gratuliere der Finanzpolizei zu einer Bilanz, die sich sehen lassen kann.
Rechtliche, wirtschaftliche und soziale Folgen des illegalen Glücksspiels
Insgesamt habe die Finanzpolizei 2020 in 637 Betrieben Glücksspielkontrollen durchgeführt. Das illegale Glücksspiel hätte dabei nicht nur rechtliche, sondern auch wirtschaftliche Folgen gehabt. So habe die Summe der Bußgelder mehr als 32,2 Mio. Euro betragen.
Oberösterreich habe sich nach Medienmeldungen zu einem Hotspot für das illegale Glücksspiel entwickelt. Im vergangenen Jahr seien allein hier 375 illegale Spielautomaten aus dem Verkehr gezogen worden. Für dieses Jahr liege noch keine Aufschlüsselung nach Regionen vor, doch auch 2020 gelang der Finanzpolizei hier mehrfach die Beschlagnahmung illegal aufgestellter Geräte.
So sei sie allein im Oktober in Linz auf 67 Automaten gestoßen. Eines der bei den Razzien im Fokus der Behörden stehenden Lokale sei bereits zwölfmal kontrolliert worden. Trotz längst geschlossenen Betriebes sei das Geschäft mit dem illegalen Glücksspiel weitergelaufen. Um es den Beamten besonders schwer zu machen, seien die illegalen Spielgeräte dort im Boden verankert gewesen. Zudem seien sie mit einer Alarmanlage ausgerüstet worden.
Auch die privaten Tragödien um das pathologische Spielen machten die Razzien „mehr als notwendig“. Die Glücksspielkontrollen hätten aber auch gezeigt, dass die meisten Unternehmen sich an die Regeln hielten.
Indem die Finanzpolizei gegen die „schwarzen Schafe“ vorgehe, helfe sie legalen Unternehmen in der Krise und rette Arbeitsplätze.
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