Illegales Online-Glücksspiel in Südkorea 2023 sprunghaft angestiegen
Posted on: 21/10/2024, 05:30h.
Last updated on: 18/10/2024, 06:16h.
In Südkorea ist illegales Online-Glücksspiel zu einem wachsenden Problem geworden. Daten der staatlichen Glücksspielkommission zufolge stieg die Zahl der Delikte in den letzten Jahren sprunghaft an. Dabei geraten zunehmend auch Minderjährige in den Fokus der kriminellen Betreiber.
In der vergangenen Woche legte die National Gambling Control Commission neue Daten über illegales Online-Glücksspiel in Südkorea vor. Demnach wurden im Jahr 2023 insgesamt 39.082 Vergehen rund um Angebot und Teilnahme am illegalen Spiel registriert.
Im Vergleich zu 2019 entspricht dies annähernd einer Verdreifachung der Fälle. In dem Vor-Corona-Jahr waren von den Behörden in dem Bereich lediglich 13.064 Delikte gezählt worden.
In Südkorea müssen Spieler notgedrungen auf den illegalen Online-Bereich ausweichen. Grund dafür sind die rigiden Glücksspielgesetze. So gibt es zwar landesweit 17 landbasierte Casinos. Von diesen steht jedoch nur eines einheimischen Spielern offen, während der Großteil exklusiv für ausländische Besucher reserviert ist.
Illegales Online-Glücksspiel in Online-Casinos ist laut Behörde für über 80 % aller gemeldeten Glücksspieldelikte in Südkorea verantwortlich. Insgesamt ermittelten die Behörden im vergangenen Jahr 46.648-mal aufgrund von Verstößen gegen das Glücksspielgesetz.
Der restliche Teil der von den Kriminalisten bearbeiteten Verfehlungen entfällt auf verbotene Online-Sportwetten. Diese machten 2023 gut 19 % der Delikte aus.
Minderjährige im Fokus
Die kriminellen Organisatoren scheinen auch vor Minderjährigen nicht halt zu machen. Am Freitag berichteten die Polizeibehörden der Millionenmetropole Daejeon von einem erfolgreichen Schlag gegen eine solche Bande.
Im Rahmen einer Razzia verhaftete eine auf Internetkriminalität spezialisierte Einheit demnach zehn Personen. Diese werden verdächtigt, Minderjährigen in Südkorea illegales Online-Glücksspiel zugänglich gemacht zu haben.
Der illegale Glücksspielring betrieb nach Angaben der Polizei neun mit spielerischen Elementen bestückte Websites, die ich an Teenager richteten. Nutzer konnten auf den Seiten Geld einzahlen und im Gegenzug eine Kunstwährung erhalten, um damit online zu spielen. Insgesamt sollen auf diese Weise über 170 junge Menschen angelockt und um ihr Geld gebracht worden sein.
Bei den Tätern soll es sich um kaum ältere Studenten handeln. Ausgelöst wurden die Ermittlungen, nachdem die Polizei in Online-Foren von den illegalen Aktivitäten erfahren hatte.
Da in Südkorea auch die Teilnahme am illegalen Online-Glücksspiel strafbar ist, werden die Geschädigten ebenfalls vernommen. Die Polizei plant überdies, die Betroffenen mit der Korea Problem Gambling Agency zur Rehabilitation in Verbindung zu bringen.
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