Melco-Crown-Deal endgültig geplatzt – Coronavirus soll schuld sein
Posted on: 07/02/2020, 01:45h.
Last updated on: 07/02/2020, 01:45h.
Das Hongkonger Glücksspielunternehmen Melco International Development Limited hat am Donnerstag per Pressemitteilung bekannt gegeben, den seit langem geplanten Deal mit dem australischen Casino Unternehmen Crown auf Eis zu legen.
Der kontrovers diskutierte Deal hatte vorgesehen, dass Melco für insgesamt 1,76 Mrd. USD 19,9 % der Crown Anteile kauft. Im letzten Jahr hatte Melco in einer ersten Transaktion bereits 10 % der Anteile übernommen.
Die zweite Transaktion war jedoch aufgrund von Ermittlungen seitens der Glücksspielaufsicht von New South Wales aufgeschoben. Diese hatte überprüfen wollen, ob Melco ein vertrauenswürdiger Käufer sei.
Das Momentum des Kaufs ist vorüber
Jetzt jedoch ist der Deal endgültig ausgesetzt worden. Melco Boss Laurence Ho erklärt, dass sein Unternehmen aufgrund des Coronavirus seine geschäftlichen Prioritäten neuordnen müsse [Seine auf Englisch]. Im Pressestatement heißt es:
Aufgrund der Coronavirus-Epidemie, einschließlich des massiven Absinkens der Tourismuszahlen in Asiens Integrated Resorts (IR), und aufgrund der jüngsten Entscheidung der Regierung von Macau, alle Casinos zu schließen, hat Melco die Entscheidung getroffen, alle nicht fundamentalen Investitionen für das Jahr 2020 neu zu bewerten.
Zwar sei Melco weiterhin der Ansicht, dass das Aufkaufen der Crownanteile vorteilhaft für die langfristige Geschäftsstrategie sei, doch sei genau jetzt nicht mehr der richtige Zeitpunkt, den Kauf zu Ende zu bringen.
Melco Boss Lawrence Ho und Crown Chef James Packer pflegen schon seit vielen Jahren enge geschäftliche Beziehungen. Bis 2016 hatten beide gemeinsam ein Casino in Macau geführt. Aufgrund von Ermittlungen gegen 19 Casinoangestellte zog sich Packer jedoch zurück. Auf australischem Boden jedoch sind die Geschäftsbeziehung noch heute ungern gesehen, da Hos Familie schon öfter mit kriminellen Aktivitäten in Verbindung gebracht worden war.
Schlechte Nachrichten für James Packer
Für Crown Boss James Packer dürfte dies ein unerwarteter und harter Schlag sein. Der Milliardär hatte nach eigener Aussage geplant, sich im Rahmen des Deals weiter aus dem Geschäft zurückziehen.
Insgesamt, so lautet es in seiner jüngst veröffentlichten Biografie, wolle er sein Leben als Glücksspieltycoon nach und nach hinter sich lassen.
Nachdem zuvor bereits ein ähnlicher potentieller Deal mit dem US-amerikanischen Glücksspielunternehmen Wynn Resorts geplatzt war, wäre der Verkauf an Melco die ideale Lösung gewesen.
Doch jetzt, wo der Deal mit Melco ebenfalls geplatzt ist, hält Packers privatgeführtes Unternehmen, Consolidated Press Holdings, weiterhin 36 % der Anteile an Crown Casino. Ob und wann ein neuer Käufer sein Interesse äußern wird, bleibt abzuwarten.
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