BGC-Studie: 1,5 Mio. Briten spielen bei illegalen Glücksspielanbietern
Posted on: 20/09/2024, 07:56h.
Last updated on: 20/09/2024, 07:57h.
In Großbritannien nutzen jährlich etwa 1,5 Mio. Spieler Anbieter, die auf dem Glücksspiel-Schwarzmarkt aktiv sind. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des britischen Glücksspielverbands Betting and Gaming Council (BGC). Demzufolge generieren die Betreiber mit ihren illegalen Angeboten alljährlich Umsätze in Milliardenhöhe.
Der BGC präsentierte die Zahlen am Donnerstag. Eine von dem Verband in Auftrag gegebene Studie förderte demzufolge zutage, dass Briten jährlich bis zu 4,3 Mrd. GBP (5,1 Mrd. Euro) auf dem Glücksspiel-Schwarzmarkt setzen.
Die von der Beratungsfirma Frontier Economics durchgeführte Analyse ist laut BGC die erste ihrer Art, nachdem die britische Regierung eine Reform des Glücksspiels angekündigt hat. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass illegale Anbieter aggressiv auf britische Spieler zugehen und dabei den Spielerschutz erheblich aushöhlen.
Mit geschätzten 2,7 Mrd. GBP wurde laut Studie ein Großteil des Schwarzmarkt-Umsatzes beim Online-Glücksspiel erwirtschaftet. Demgegenüber wurden von den kriminellen Betreibern 1,6 Mrd. GBP in illegalen Spielhöllen und an nicht-lizenzierten Spielautomaten erzielt.
Nach Ansicht des Verbands führen die Aktivitäten auf dem Schwarzmarkt zu erheblichen Einnahmeverlusten für den Staat. So gehen den Finanzkassen jährlich schätzungsweise 335 Mio. GBP allein durch illegale Wettgeschäfte verloren.
Glücksspiel-Schwarzmarkt gefährdet Jüngere
Nach Angaben des BGC sind besonders jüngere Spieler im Fokus der nicht-lizenzierten Anbieter. Demnach haben laut Umfrage bereits rund 20 % der 18- bis 24-Jährigen auf dem Glücksspiel-Schwarzmarkt gespielt. Unterstützt werde diese Entwicklung durch das Marketing der Betreiber, die online und besonders via Social Media aggressiv bei jungen Menschen für ihre Angebote werben.
BGC-Geschäftsführerin Grainne Hurst fasste in einem Statement die Gefahr zusammen:
Dieser schockierende Bericht zeigt das wahre Ausmaß des wachsenden, unsicheren und unregulierten Glücksspiel-Schwarzmarktes auf.
Im ganzen Land würden Millionen von Kunden beim Online-Glücksspiel oder Sportwetten in die Arme der Schwarzmarkt-Betreiber getrieben. Im Gegensatz zu regulierten Unternehmen würden diese sich nicht um den Spielerschutz und die gerechte Verteilung von Glücksspielabgaben kümmern.
Erschwerend komme hinzu, dass die kriminellen Hintermänner mittlerweile aggressiv um Problemspieler werben würden. Dazu zählten besonders Menschen, die sich für das Glücksspiel selbst gesperrt hätten. Der BGC forderte die Regierung deshalb auf, spätestens bei der anstehenden Glücksspielreform wirksame Maßnahmen gegen den Glücksspiel-Schwarzmarkt zu ergreifen.
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