Luxus, Casinos und Millionenbetrug: 17,5 Jahre Haft für US-Reality-Star Mo Fayne
Posted on: 18/09/2021, 05:30h.
Last updated on: 17/09/2021, 03:37h.
Maurice “Mo” Fayne (38), bekannt aus der US-Reality-Serie Love & Hip Hop: Atlanta, muss für über 17 Jahre ins Gefängnis. Dies gab in dieser Woche die Bundesstaatsanwaltschaft der USA bekannt. Der auch als Rapper in Erscheinung getretene Mann hatte über Jahre ein Ponzi-Betrugssystem im Millionenwert aufgebaut und sich mit den Geldern der Opfer ein luxuriöses Leben geleistet. Über 5 Mio. USD, so das offizielle Statement, habe er dabei allein in einem Casino ausgegeben.
Betrugs-Logistiker
Im TV galt Maurice Mo Fayne als Selfmade-Millionär. So präsentierte sich der auch als Arkansas Mo bekannte Teilzeit-Rapper im Jahr 2019 in der Serie Love & Hip Hop: Atlanta als erfolgreicher Logistik-Unternehmer. Online-Portale schätzten seinen Netto-Wert damals auf rund 4,5 Mio. USD.
Tatsächlich, so teilten die Behörden im US-Bundesstaat am Mittwoch auf ihrer Webseite [Seite auf Englisch] mit, steckte hinter Faynes gern öffentlich dargestellten Reichtum ein über Jahre gewachsenes Ponzi-Betrugssystem. Seit 2013, so die Erkenntnisse, habe der heute 38-Jährige mehr als 20 Personen um Gelder in Millionenhöhe betrogen.
Seit 2011 nimmt die Reality-TV-Show Love & Hip Hop: Atlanta Zuschauer mit in die Welt der Hip-Hop-Szene der US-Südstaaten. Dabei geht es meist weniger um Musik als um die zwischenmenschlichen Dramen der teils prominenten Akteure. In der im Jahr 2019 ausgestrahlten achten Staffel der Serie tauchte Mo Fayne in neun Folgen als Verlobter einer der Hauptprotagonistinnen auf.
Mit hohen Renditeversprechen habe Fayne die Opfer dazu gebracht, in sein vermeintlich florierendes Transportunternehmen zu investieren. Statt in die Firma seien die Millionen jedoch in die Finanzierung seines extravaganten Lifestyles geflossen.
Explizit erklären die Verantwortlichen, dass Fayne im fraglichen Zeitraum 5 Mio. USD der veruntreuten Gelder beim Glücksspiel im Bundesstaat Oklahoma ausgegeben haben soll. Medienberichten zufolge habe er das Geld auf sein Spielerkonto der Choctaw Casinos & Resorts-Kette überwiesen. Ob er das Geld beim Spiel verloren habe, sei unklar.
Mit den Falschen angelegt?
Das Auffliegen seiner Betrugsmasche dürfte sich der Rapper selbst zuzuschreiben haben. So seien Bundesbehörden auf ihn aufmerksam geworden, nachdem er im April 2020 für sein Tarnunternehmen Coronahilfen in Höhe von 2 Mio. USD erhalten hatte.
Bei der Beantragung im Rahmen des staatlichen Paycheck Protection Program (PPP) habe Fayne angegeben, 107 Angestellte zu bezahlen und monatliche Personalkosten in Höhe von rund 1,5 Mio. USD geltend gemacht.
Dass dies keine besonders clevere Idee war, beschreibt auch eine Sprecherin der für das PPP verantwortlichen Bundesbehörde SBA:
Zu lügen, um Zugang zu den Pandemiebekämpfungsprogrammen des SBA zu erhalten, bleibt nicht ohne Folgen. Die zuständigen Stellen werden Beweisen für Betrug gegen die SBA-Programme, die darauf abzielen, die kleinen Unternehmen der Nation zu unterstützen, die mit den Herausforderungen der Pandemie kämpfen, unerbittlich nachgehen.
Die folgende Überprüfung habe gezeigt, dass die PPP-Gelder der Firma ebenso wenig zugutegekommen waren, wie die seiner vermeintlichen Investoren. In der Folge waren die Ermittler auf das langjährige Betrugssystem des Rappers gestoßen.
Maurice Fayne war im vergangenen Mai festgenommen worden und hatte sich schnell geständig gezeigt. Das Urteil lautet auf 17,5 Jahre Haft und weitere fünf Jahre auf Bewährung. Zudem muss er seinen Opfern 4.465.865 USD Entschädigung zahlen.
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