Mord nach Tinder-Date im Casino: Identität des Täters nach Monaten enthüllt
Posted on: 23/12/2020, 01:36h.
Last updated on: 23/12/2020, 01:36h.
Lange durfte der Name von Jesse Kempson (28) nicht öffentlich genannt werden, da er wegen weiterer sexueller Übergriffe auf Frauen vor Gericht stand. Nun ist die Identität des Mörders der Britin Grace Millane (†22) von mehreren Medien enthüllt worden. Die Gewalttat im neusseländischen Auckland hatte im Dezember 2018 für Schlagzeilen gesorgt, nachdem die Leiche der Backpackerin im Umland aufgefunden worden war. Vor ihrem Tod hatte sie sich mit Kempton über Tinder zu einem Date im SkyCity Casino verabredet.
Am Geburtstag ermordet
Die letzten Aufnahmen, auf denen Grace Millane aus dem englischen Wickford lebendig zu sehen ist, stammen vom 1. Dezember 2018, dem Vorabend ihres 22. Geburtstags. Sicherheitskameras des SkyCity Casinos zeigen die junge Frau bei der Begrüßung eines Mannes auf dem Vorplatz des Gebäudes.
Gemeinsam begaben sie sich ins Casino und schließlich in ein dort befindliches Restaurant. Die Spur der Britin, die sich nach ihrem Bachelor-Abschluss eine Auszeit in Neuseeland gönnen wollte, verlor sich, nachdem sie dem Mann in sein Appartement gefolgt war.
Bereits einen Tag, bevor die Polizei ihre Leiche in einem Gebiet rund 25 km westlich von Auckland fand, war ihr Date, Jesse Kempson, festgenommen worden. Die Ermittler rekonstruierten später, dass er Grace Millane in den frühen Morgenstunden ihres Geburtstages vergewaltigt und brutal ermordet hatte.
Für besonderes Aufsehen und Protest sorgte während des Mordprozesses, dass der Name des Angeklagten nicht hatte verbreitet werden dürfen. Um den Ablauf weiterer Verfahren gegen ihn zu sichern, hatte das Gericht die Medien verpflichtet, Stillschweigen über die Identität Kempsons zu bewahren.
„Ein gruseliger Typ“
Nun, da der Name des Mörders enthüllt werden darf, finden auch weitere Informationen den Weg in die Öffentlichkeit. So zeichnen unter anderem mehrere Bekannte der britischen Dailymail gegenüber ein beunruhigendes Bild Kempsons. So habe dieser vor Freunden, Familie und Frauen ein Netz von Lügen aufgebaut.
Unter anderem habe er behauptet, als schwerreicher Firmenmanager oder in der organisierten Kriminalität erfolgreich zu sei. Auch eine angeblich überstandene Krebserkrankung habe er zum Besten gegeben.
Ein ehemaliger Teamkamerad des Softball-Spielers beschrieb Kempson als seltsam auf Frauen fixierten Einzelgänger:
Er benahm sich Mädchen gegenüber gruselig. Sein Leben drehte sich um Mädchen, war auf Mädchen ausgerichtet. Er versuchte es immer bei jüngeren Mädchen… mit Jungs war er sehr still.
Auch zwei ehemaligen Mitbewohnerinnen gegenüber habe er sich so bedrohlich und unangenehm verhalten, dass sie ihn rausgeworfen hätten. Der Vermieter Kempsons gab der Zeitung gegenüber an, den Eindruck gehabt zu haben, dass sein Mieter sich als sogenannter „Pick-Up-Artist“ sehe. Bereits im Millane-Prozess hatten Zeuginnen zudem von gewalttätigen Sexpraktiken des Angeklagten berichtet.
Kempson hatte während des Prozesses behauptet, Grace Milliane sei bei einem Unfall zu Tode gekommen, während die beiden einvernehmlichen Sex hatten. Nichtsdestotrotz verurteilte ihn die Jury im Februar 2020 zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe.
Der Missbrauch einer weiteren britische Backpackerin und einer Ex-Freundin brachte ihm elf Jahre Haft ein. Ein Antrag auf Bewährung kann frühestens im Jahr 2037 gestellt werden.
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