Nevada: Glücksspielbehörde warnt vor Casino-Betrug
Posted on: 11/07/2023, 10:27h.
Last updated on: 11/07/2023, 10:53h.
In Nevada häufen sich die Fälle von Casino-Betrug. Dabei haben es die Kriminellen auf das Kassenpersonal der Casinos abgesehen, die sie in jüngster Zeit um siebenstellige Beträge erleichterten. Nun warnt [Seite auf Englisch] die Glücksspielbehörde des US-Bundesstaates vor der Betrugsmasche.
Auslöser der Warnung durch das Nevada Gaming Control Board (NGCB) waren mehrere Vorfälle in diversen Casinos von Nevada. Beim größten bisher bekannten Betrug war es einem Mann Mitte Juni gelungen, das Circa Hotel & Casino in Las Vegas um 1,17 Mio. USD (1,06 Mio. Euro) zu erleichtern.
Ausgeklügelter Casino-Betrug
Der Verdächtige war am 18. Juni in einem Fitness-Studio verhaftet worden. Erik Gutierrez M. hatte sich zuvor bei den Kassierern des Casinos als Derek Stevens, den Eigner des Circa Casinos, ausgegeben. Dabei habe er sich laut Behörden mithilfe einer ausgeklügelten Social Engineering-Taktik und eines selbstsicheren Auftretens die nötige Glaubwürdigkeit verschafft.
Beim Social Engineering setzen Kriminelle auf die psychologische Beeinflussung ihrer Opfer. Dabei haben sie das Ziel, gewünschte Verhaltensweisen auszulösen, wie beispielsweise Geldüberweisungen oder die Herausgabe von Logindaten. Eine der bekanntesten Varianten ist Phishing, bei dem Betroffenen mithilfe täuschend echt gefälschter E-Mails Passwörter für Bank- oder andere Online-Konten entlockt werden sollen.
Mit seiner Betrugsmasche sei es Erik Gutierrez M. gelungen, die Beschäftigten des Circa Casinos zur Herausgabe des Geldes zu bewegen. Als Grund für die hohe Auszahlung habe der vermeintliche Casino-Besitzer unter anderem eine dringende Geldanweisung an die örtliche Feuerwehr angegeben.
Mehrere Betrugsversuche
Der Glücksspielbehörde zufolge sei dies nicht der einzige Betrugsversuch des Verdächtigen gewesen. Dieser habe neben dem Circa auch das Eureka Casino Resort in Mesquite und das Golden Nugget Casino in Laughlin besucht. Bereits im vergangenen März habe er dort versucht, 250.000 USD zu erschwindeln.
Dabei habe der Mann mindestens einen Komplizen gehabt. Dieser habe die Kassiererin des Golden Nugget Casinos zu überzeugen versucht, M. zwecks Geldübergabe an einer Tankstelle zu treffen. Damals seien der Casino-Beschäftigten jedoch Zweifel gekommen, weshalb der Betrugsversuch platzte.
Die Behörde nahm die wiederholten Fälle trotzdem zum Anlass für ihre generelle Warnung. In ihrer Begründung heißt es:
Der Casino-Betrug ist raffiniert und hat sich beim Überlisten von Casinos als erstaunlich effektiv erwiesen.
Die Täter seien psychologisch äußerst raffiniert vorgegangen. So hätten sie den Angestellten geschickt die möglichen Nachteile vermittelt, sollte es mit der Auszahlung nicht klappen.
Für M. hingegen könnte der Casino-Betrug ein äußerst reales Nachspiel haben. Sollte er deshalb schuldig gesprochen werden, droht ihm eine mehrjährige Haftstrafe.
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